Sieg über Wild Wings: Pinguine zurück auf Platz 3
Gegen die Wild Wings aus Schwenningen siegen die Krefelder nach schwachem Spiel mit 3:1.
Krefeld. Der Druck war hoch, die Leistung schwach — aber das Ergebnis stimmte. Die Krefeld Pinguine haben vor 4575 Zuschauern im König-Palast durch einen mühevollen 3:1 (2:0, 1:0, 0:1)-Pflichtsieg gegen den Tabellenvorletzten Schwenningen den ersten Erfolg nach zwei Niederlagen geschafft. Damit konnten sie auch den dritten Tabellen-Platz der Deutschen Eishockeyliga (DEL) zurückerobern.
Mathematisch ist es Unsinn, und doch gibt es Tore im Eishockey, die zählen mehr als andere. Zu diesen zählte am Sonntag sicherlich das 3:0 der Pinguine. Als Adam Courchaine bei Überzahl plötzlich aus Nahdistanz zum Schuss und Torerfolg (37.) kam, da sorgte der Treffer nicht nur für erleichterten Jubel bei den Krefeldern — er sorgte vor allem für das abrupte Ende aller Hoffnungen bei den Gästen.
Denn die hatten im Mittelabschnitt immer mehr das Heft in die Hand genommen. Sie machten Druck, um die 2:0-Führung der Pinguine aus dem ersten Drittel zu drehen. Dabei entfachte der Tabellenvorletzte standesgemäß kein Offensiv-Feuerwerk, aber es langte, die Pinguine ins Wackeln zu bringen. So mehrte sich das Murren auf den Tribünen, und niemand hätte der Anschlusstreffer der Schwenninger gegen Ende des zweiten Drittels überrascht.
Doch dann zappelte der Puck auf der anderen Seite im Netz. Und Mittelstürmer Andy Driendl brachte in der Drittelpause beim 3:0-Zwischenstand die Wirkung des Treffers auf den Punkt: „Wir brauchen jetzt kein Tor mehr, wir müssen jetzt hinten einfach sicher stehen.“
Dass die Pinguine überhaupt ein solches „Big Goal“ brauchten, hatten sie sich selbst zuzuschreiben. Denn besser als mit einem Überzahltor nach 85 Sekunden kann man kaum starten. Doch weder der Treffer von Josh Meyers noch das 2:0 von Andy Driendl sorgten für Sicherheit bei den Pinguinen. Und dies, obwohl Driendl vier Sekunden vor der Drittelpause sowohl Tor als auch den vielzitierten „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“ voll traf.
Umso unverständlicher der Bruch bei den Pinguinen, die Mark Voakes (Handverletzung) durch Istvan Sofron ersetzten und Sinan Akdag nach dessen „Doppelfehler“ in Iserlohn nur als Ersatzverteidiger aufboten. Schwenningens Trainer Stefan Mair beschrieb den Mittelabschnitt treffend: Nach dem 2:0 habe Krefeld etwas aufgehört zu spielen, „wir haben gerackert und gekämpft“. Kurz und trocken auch sein Spielfazit: „Zwei Powerplay-Tore von Krefeld, ein saublöder Blackout, das waren die drei Tore und die Geschichte des Spiels.“
Dabei unterschlug der Gästetrainer noch den Ehrentreffer seines Teams durch den Ex-Krefelder Ryan Ramsay (48.). Aber der hatte ohnehin nur noch statistischen Wert, wie eigentlich das ganze Spiel. Was dann auch Krefelds Coach Rick Adduono auf den Punkt brachte: „Heute waren nur die drei Punkte wichtig.“