Krefeld Pinguine Treutle — jetzt hat er die Nase vorne

Der Torhüter feierte gegen Iserlohn seinen erst zweiten Sieg mit den Pinguinen — drei Monate nach seinem Debütspiel.

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Krefeld. Wenn das doch immer so einfach gehen könnte. Aber das mit den Play-offs wird in dieser Spielzeit deutlich kniffliger für die Pinguine, als der Dienstwagen-Tausch der Trainer dieser Tage. Und von Automatik beim Erreichen der Play-offs sind die Profis weit entfernt. Da geht es nur Stück für Stück. Trainer Rick Adduono allerdings fährt jetzt wieder Automatik — meint, er braucht nicht mehr das in Übersee wenig geliebte Schalten beim Autofahren zu praktizieren. Franz Fritzmeier hat sein Automatik-Modell am Mittwoch mit dem Schaltgetriebe-Fahrzeug von Adduono getauscht.

Einen Gang höher schalten müssen die Pinguine indes jetzt auf dem Weg in die Play-offs. Es wird eine Gratwanderung bleiben und bei noch 14 Spielen entscheiden sie selbst darüber, ob sie denn mit einem Getriebeschaden unterwegs liegen bleiben oder sich zielstrebig der Play-off-Linie nähern werden. Diese, also Platz zehn, ist immerhin schon zehn Punkte entfernt.

Straubing hat den Platz inne, jenes Team, das den Pinguinen vor zwei Wochen mit der 1:3-Heimpleite mächtig zugesetzt hatte — auch deshalb, weil sich seither der Vorsprung von drei auf zehn Zählern erhöht hat. Vor allem, weil die Pinguine das direkte Duell eben verloren und die Straubinger zuletzt vier Siege in Serie einfuhren gegen Wolfsburg (3:0), Berlin (6:3), die DEG (5:2) und die Pinguine — die Höhenflieger im unteren Tabellendrittel aktuell. Und dort spielen die Pinguine am Sonntag (16.30 Uhr). Und dort müssen sie daher gewinnen, denn Punkte in direkten Duellen sind zwingend bei solch einem Rückstand, den es aufzuholen gilt. Zumal Straubing am Freitag Schwenningen zu Gast hat und klarer Favorit zu sein scheint.

Die Pinguine stehen also mit abnehmender Zahl der verbleibenden Spiele immer stärker unter Druck — auch eben Freitagabend im König-Palast gegen Augsburg (19.30 Uhr). Den Pinguinen hilft auf dem Weg zum angestrebten Ziel daher eigentlich nur das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison weiter. Und diese Tatsache, bisher noch nie zwei Spiele an einem Wochenende erfolgreiche bestritten zu haben, ist bemerkenswert genug.

Auf dem Weg dorthin scheint sich Trainer Adduono im Tor für Niklas Treutle entschieden zu haben. Der 3:2-Sieg gegen Iserlohn in der Verlängerung hat dem Torhüter Selbstvertrauen gegeben. Es war im übrigens erst sein zweiter Erfolg mit den Pinguinen nach seinem Debütspiel und dem Erfolg bei den Eisbären (3:2) am 9. Oktober. Drei lange Monate. Bei Adduonos Amtsantritt hatte der Kanadier ohnehin auf Treutle gesetzt — wohl auch, um keinen Ausländer im Feld auf die Tribüne schicken zu müssen. So traf es Kollege Patrick Galbraith.

Erst als Treutle gegen München im Heimspiel fahrig wirkte und durch Klein abgelöst wurde, kehrte Galbraith wieder zwischen die Pfosten. Erfolgreich mit den Siegen in Berlin, in Schwenningen und in Ingolstadt. Erst beim 0:5 in Nürnberg wechselte Adduono nach dem 0:3 wieder auf Treutle. Der erinnerte sich noch gerne an Adduonos Frage vor dem Iserlohn-Spiel. „Ob ich gewinne, hat er mich gefragt,“ sagt Treutle. „Ich habe ja gesagt.“ Wenn das doch immer so einfach ginge — auf dem Weg in die Play-offs.