Punkt-Vorgabe stößt auf Kritik - Der Richtungsstreit bei den Pinguinen

Die Punkt-Vorgabe, die Sportdirektor Matthias Roos für fünf Spiele ausgegeben hatte, ist intern auf Kritik gestoßen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auch die Nacht hatte keine Besserung gezeitigt. „Ich bin noch genauso verärgert, wie gestern“, sagt Matthias Roos am Tag nach der 2:3-Derby-Pleite in der Verlängerung gegen die DEG. Die Mannschaft habe gegen den Rhein-Rivalen ein sehr gutes Spiel gemacht, sich aber wieder nicht belohnt. Roos: „Wir hatten mehrere hundertprozentige Torchancen, haben sie nicht genutzt. Gemessen an der Zahl, hätten wir sechs oder sieben Tore schießen müssen.“

Da sei es auch egal, wer die Chancen versiebt habe — durch die Reihen aber war fast jeder mal dran: ob Gawlik, Müller, Umicevic, St. Pierre oder Schymainski. Und der Sportdirektor der Pinguine führte in der Konsequenz aus: „Das sind Punkte, die wir verlieren, die wir uns aber nicht leisten können zu verlieren. Deshalb stehen wir auf Platz zwölf und nicht auf Platz acht.“ Vor einer Woche hatte sich Roos mit einer Zielvorgabe aus den kommenden fünf Spielen deutlich zu Wort gemeldet, die Mannschaft damit in die Pflicht genommen. Zehn, elf Punkte müssten es aus den Begegnungen in Iserlohn (1:5), in Augsburg (4:1), den Derbys gegen die DEG und Köln sowie in Schwenningen werden. Mit Blick auf die Pre-Play-offs.

Nach drei Spielen sind vier zusammengekommen. Um das Mindestziel zehn zu erreichen, müssten Siege gegen Köln und in Schwenningen her. Das ist nicht unmöglich, angesichts der Leistung und fehlenden Konstanz eher unwahrscheinlich. Nach dem Derby mit seiner Vorgabe konfrontiert, sagt der Sportdirektor: „Ach, das will doch niemand hören hier.“ Ob Trainer Rick Adduono die Punkt-Maßzahl nicht gefallen habe, ließ Roos offen, sagt, in der Mannschaft habe es gegrummelt.

Fakt ist, die Hälfte der Saison ist um. Die Pinguine haben 30 Punkte. Das wird hochgerechnet auf 52 Spiele zu wenig sein, um die Pre-Play-offs zu erreichen. Rund 70 sollten für dieses Ziel auf dem Konto sein. Martin Schymainski, der Derby-Held beim 4:2 gegen die DEG aus dem September, sagt: „Wir haben die Möglichkeit, das zu schaffen. Wir sind noch dran. Aber wir müssen ruhig bleiben.“ Mit dicker Lippe, weil er Kontakt mit einem gegnerischen Schläger hatte, führt er fort: „Wir stehen zwar nicht auf einem Pre-Play-off-Platz, aber es sind noch genug Spiele, die Punkte zu holen, die wir dafür benötigen.“