Fußball gucken: Wie früher bei Heribert und Daktari
Düsseldorf. Früher, als Heribert Faßbender noch allerseits aus der Sportschau grüßte, lagen die Dinge für den gewöhnlichen Fußball-Fan von Borussia Mönchengladbach auf der Hand: Zweieinhalb Minuten Gladbach schauen, Beitrag beendet.
Und wenn die MAZ aus Köln gedudelt wurde? Umschalten!
Wenn man Glück hatte lief im Zweiten "Daktari" mit Dr. Tracy, der hübschen Paula und Schimpanse Judy. Allemal besser, als sich den Krampf aus der Domstadt anschauen zu müssen - wenn man nicht gerade das feindliche Lager feinsinnig analysieren wollte. Nach unten schauen kann ja auch mal amüsant sein.
Heute ist alles anders. Da werden visuelle Konferenzen aus Bundesliga und 2. Liga geschaltet, die früher nur ohne Bild liefen. Im Kofferradio. Als man in der Badewanne lag.
Sky, T-Home, wer bezahlt, ist nun dabei, alle Spiele, alle Tore, live aus dem Stadion. Und irgendwann ruft immer einer dieser lauthalsen Reporter: "Tor in ..." Und es geht mit einem "Wuuuuuschhhhh"-Geräusch der überbordenden Dynamik in das nächste Stadion. Auch schon mal von Gladbach nach Köln, wenn in Köln denn ein Tor gefallen ist. Natürlich für den Gegner. Nach Köln?
Nein, da will der gemeine Gladbacher ja gar nicht hin. Und deshalb hat sich dieser findige Dienstleister aus dem Telekommunikationssegment, bei dem auch Herr Kerner in Viertanstellung arbeitet, etwas Besonderes einfallen lassen: Die Konferenz für Gladbacher mit allen anderen Spielen - aber ohne Kölner. Und für Kölner ohne Gladbacher. Großflächig beworben, die Bezahlsender-Konkurrenz kann das nämlich nicht. Die kann nur alle Spiele, alle Tore. Aber das braucht ja kein Mensch.