Arie van Lent: „Idrissou weiß, wo die Kiste steht“

Arie van Lent ist mit 53 Treffern der beste Gladbacher Torjäger der vergangenen zehn Jahre. Er lobt Mohamadou Idrissou.

Mönchengladbach. Es ist eine Momentaufnahme, nicht mehr. Es ist dennoch Balsam auf die geschundenen (Auswärtsspiel-)Seelen der Borussia-Fans, dass Mönchengladbach derzeit die Auswärtstabelle der Fußball-Bundesliga anführt. Nicht minder bemerkenswert ist die statistische Feststellung, dass in Mohamadou Idrissou (vier Punkte) und Juan Arango zwei Gladbacher Platz eins und drei der Scorerliste belegen.

In Windeseile hat sich der Kameruner in die Herzen der Fans und ehemaligen Borussenspieler geschossen. "Ich glaube, in Mo Idrissou hat die Borussia endlich den lange gesuchten ,Knipser’ gefunden. Der Junge ist körperlich robust und weiß, wo die Kiste steht. An diesem Stürmer wird der Verein noch viel Freude haben", sagt beispielsweise Arie van Lent (Archivfoto: Wiechmann).

Er muss es schließlich wissen, kein anderer Spieler erzielte in den vergangenen zehn Jahren so viele Tore für die Fohlen wie der Niederländer, der heute seinen 40. Geburtstag feiert. Insgesamt 146 Mal trug er zwischen 1999 und 2004 das Trikot mit der Raute und erzielte dabei 53 Tore. Auch das letzte Tor am altehrwürdigen Bökelberg geht auf seine Kappe.

Heute ist Arie als Trainer beim Zweitliga-Absteiger Rot-Weiß Ahlen in Westfalen aktiv. Noch immer spielt der Mann mit dem lichten Haar mit großer Freude in der Gladbacher Traditionsmannschaft (Weisweiler-Elf). Gerne würde er auch "seiner" Borussia öfter vor Ort im Borussia-Park die Daumen drücken, doch "wir spielen ja mit Ahlen auch meist samstags", sagt van Lent.

Der kopfballstarke Ex-Stürmer macht keinen Hehl daraus, dass die Liebe zum VfL stets geblieben ist, obwohl er bereits in Bremen, Fürth, Oldenburg, Frankfurt und Essen aktiv war. "Ich wohne mit meiner Familie nach wie vor in Korschenbroich. In Gladbach habe ich meine schönste Zeit als Fußballer erlebt. Die Borussia bleibt mein Verein", sagt er offen.

Seinen Trainerkollegen Michael Frontzeck und Manager Max Eberl lobt van Lent in höchsten Tönen. "Sie haben Konstanz und Ruhe in den Verein gebracht. Ich wünsche ihnen und der Borussia, dass sie in die oberste Etage der Bundesliga kommt."

Er selber möchte nach seinem Praktikum bei Jürgen Klopp in Dortmund als Chefcoach bei Rot-Weiß Ahlen für Furore sorgen, den Klub wieder zurück in die 2. Liga bringen. "Doch", so Arie, "das braucht ein bisschen Zeit, ich musste eine völlig neue Elf aufbauen. Die glorreichen Zeiten, wo ein Kevin Großkreutz und ein Marco Reus in Ahlen wirbelten, sind leider vorbei."