Bei Werder fehlt noch das blinde Verständnis

Die Bremer kommen nicht mit breiter Brust nach Gladbach.

Leipzig/Bremen. Seit Mittwoch ist Werder Bremen um fünf Millionen Euro reicher. Nicht, dass der deutsche Vizemeister für sein Freundschaftsspiel beim 1. FC Lok Leipzig (3:1) eine so hohe Antrittsgage kassiert hätte, aber während sich das Team von Trainer Thomas Schaaf in der Fußball-Diaspora präsentierte, verpasste Schalke im fernen Madrid die Champions League, in der sich also nun nur die Bayern und Werder die der Bundesliga zustehenden Gelder teilen müssen.

Schaaf, der seit 1999 an der Weser auf der Bank sitzt, weiß, dass seinem Team noch das blinde Verständnis fehlt. "Wir müssen jetzt schnell unseren Rhythmus finden", sagte der 47-Jährige mit Blick auf das Spiel bei Borussia Mönchengladbach. Die Bremer haben nach zwei Spielen erst zwei Punkte - der Angriffsmotor stottert und die Abwehrachse ächzt unter der Last von individuellen Fehlern, wovon sich auch die 13086 Zuschauer in Leipzig überzeugen konnten.

Schwachstellen sind dabei die Außenbahnen - vor allem Nationalspieler Clemens Fritz befindet sich in einem Formtief - aber auch die Innenverteidigung, wo Zugang Sebastian Prödl den verletzten Per Mertesacker nicht gleichwertig ersetzen kann. Der nächste Gegner kommt Schaaf also alles andere als gelegen. "Die Gladbacher wollen sich nach zwei Niederlagen beweisen. Dazu ist die Hütte voll und die Stimmung gut. Es ist für uns mitnichten ein Vorteil, dass Borussia Tabellenletzter ist." Ein Vorteil dürfte aber sein, dass Diego nach seiner Olympia-Teilnahme wieder dabei ist. Seine Kreativität wurde in Bielefeld (2:2) und Schalke (1:1) schmerzlich vermisst.