Fan-Rufe sind beschämend und peinlich

Der Verein entschuldigt sich beim Mäzen der Hoffenheimer, Dietmar Hopp, für Beleidungen.

Mönchengladbach. Die Borussia hat sich am Montag offiziell von den beleidigenden Schmährufen eines Teils der Gladbach-Fans gegen den Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim, Dietmar Hopp, distaniziert. "Das Verhalten dieser Fans war für Borussia beschämend und peinlich und wirft ein schlechtes Licht auf den gesamten Verein", so Präsident Rolf Königs.

Beim Spiel der Fohlen gegen Hoffenheim am Samstag in Mannheim hatten Borussen-Anhänger "Sohn einer Hure" in Richtung Hopp gebrüllt. Am Montag entschuldigte sich die Borussia in persönlichen Briefen sowohl bei Dietmar Hopp als auch bei DFB-Präsident Theo Zwanziger. Letzterer war im Carl-Benz-Stadion Ohrenzeuge der Beleidigungen.

"Niederlagen gehören zum Fußball dazu. Am Samstag hat Borussia eine sportliche Niederlage hinnehmen müssen, die wir akzeptieren müssen", schrieb der Verein. Nicht zu akzeptieren sei das Verhalten der Fans. Sie hätten der Borussia "eine sehr viel schmerzhaftere Niederlage beigebracht".

Aus zahlreichen Briefen, E-Mails und Anrufen, die bei Borussia eingegangen seien, sei ersichtlich, dass sich "auch ein überwältigender Teil der Gladbach-Fans vom Verhalten einiger Idioten distanziert". Die Borussia werde "mit geeigneten Maßnahmen dafür sorgen, dass eine Minderheit von Kleingeistern den guten Ruf des Vereins nicht weiter beschmutzt".

Ein Rezept ist von Seiten der Fanbetreuer die so genannte "Selbstregulierung". "Die Fanszene wirkt dabei selbst auf die Anhänger ein, die über die Stränge geschlagen haben", so ein Insider. Das Fanprojekt Mönchengladbach kritisierte auf seiner Internet-Seite gestern "mit aller Entschiedenheit die gegen Herrn Hopp vorgebrachten Schmährufe und Banner der Gladbacher Ultras".

Im Vorfeld und auch während des Spiels habe man versucht, auf diese Menschen einzuwirken, damit sie solche Aktionen unterlassen. "Leider hielt man sich nicht an Absprachen." Man könne zu Hopp und Hoffenheim stehen, wie man wolle, "es gibt weitaus geistreichere Möglichkeiten, seine Meinung kundzutun".