Borussia im tiefsten Abstiegsschlamassel
Die Mannschaft verliert gegen Kaiserslautern deutlich mit 0:3 und steht jetzt auf dem letzten Tabellenplatz.
Kaiserslautern. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach steckt nach acht Liga-Spielen ohne Sieg im tiefsten Abstiegsschlamassel. Die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck kassierte am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern eine 0:3 (0:0)-Pleite und übernahm damit die Rote Laterne des Tabellenletzten. In einer über weite Strecken von zahlreichen individuellen Fehlern beider Teams geprägten Begegnung hatten die "Roten Teufel" das bessere Ende für sich, weil sich in Durchgang zwei ihre wenigen klaren Torchancen auch dank Gladbacher Mithilfe nutzen konnten.
Einen Tag vor dem 90. Geburtstag der FCK-Legende Fritz Walter herrschte nach dem Schlusspfiff des guten Referees Florian Meyer bereits Partystimmung auf dem Betzenberg. WZ-Newsline stellt die entscheidenden Spieler und Szenen vor: Der Spieler des Spiels: Auf der Anzeigetafel blinkte die 71. Minute auf, als Lauterns Christian Tiffert von der rechten Seite unwiderstehlich nach innen zog, Borussias Michael Bradley ihm nur Geleitschutz gab und Tiffert sich nicht zweimal bitten ließ: Der ehemalige Duisburger zog aus rund 22 Metern mit links ab und die Kugel senkte sich unhaltbar für VfL-Keeper Heimeroth ins Tor. 1:0, die Lauterer Führung, die Vorentscheidung.
Danach ergaben sich die schwachen Borussen ihrem Schicksal. Der Moment des Spiels: Schon während der Partie war die FCK-Legende Fritz Walter in aller Munde, die Lauterer Fans feierten den WM-Helden als "den größten Fußballer aller Zeiten". Die "Roten Teufel" liefen extra in Nostalgie-Trikots auf, nach dem Schlusspfiff stand der Betzenberg dann Kopf. Die Lauterer Profis feierten zusammen mit der Fankurve ausgelassen das 3:0, widmeten den so wichtigen Heimsieg dem verstorbenen Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft.
Der Aufreger des Spiels: "Der Mo weiß selbst, dass der den machen muss", sagte Thorben Marx später. So richtig fassen konnte es wohl niemand der fast 50.000 Zuschauer auf dem Lauterer Betzenberg, was Mo Idrissou in der 51. Minute passiert war: Der Borussen-Stürmer brachte das Kunststück fertig, völlig frei stehend vor dem leeren Tor einen Abpraller - Sippel hatte zuvor gegen Reus pariert - neben den Pfosten zu setzen. "Das war eine Hundertprozentige, da haben wir richtig Glück gehabt", so Lauterns Coach Marco Kurz.
Chronik des Spiels: Den Tabellenplätzen beider Mannschaften entsprechend sahen die Zuschauer in der Anfangsphase eine schwache Partie mit zahlreichen individuellen Fehlern auf beiden Seiten - Abstiegskrampf eben. Hektik und Nervosität prägten die Partie. Nennenswerte Torchancen gab es weder auf der einen noch auf der anderen Seite, im Vordergrund standen verbissen geführte Zweikämpfe. Nach rund 15 Minuten erarbeiteten sich die "Roten Teufel" erarbeiteten sich drei Chancen.
Zunächst zeigte Gladbachs Torwart Christopher Heimeroth bei einem Freistoß von FCK-Spielmacher Tiffert eine Unsicherheit, dann vergab Angreifer Ilian Micanski. Anschließend sorgte Jiri Bilek mit einem Distanzschuss für Gefahr. Auf Gladbacher Seite waren bis auf einen Marx-Schuss Torchancen Mangelware, Lautern hingegen hatte Pech, als ein abgefälschter Schuss von Tiffert an die Latte (27.) klatschte. Zwei Minuten später scheiterte Micanski an Heimeroth. In Durchgang zwei änderte sich ein wenig das Geschehen, die Borussia kam neben der Riesen-Chance von Mo Idrissou noch zu weiteren Einschussmöglichkeiten. Als allerdings Tiffert die Lauterer Führung markieren konnte, brachen bei den Fohlen alle Dämme und der FCK feierte einen letztendlich hochverdienten Heimsieg.