Heimeroth genießt „schönsten Moment der Karriere“
Von Genugtuung mag Mönchengladbachs Torhüter und neuer Fan-Liebling jedoch nicht reden.
Mönchengladbach. Das Drehbuch zu diesem Fußball-Krimi hätte Hauptdarsteller Christofer Heimeroth selber nicht besser entwerfen können. 120 packende Spiel-Minuten, dazu ein dramatisches Elfmeterschießen haben aus dem einst belächelten Schlussmann der Gladbacher Borussia Knall auf Fall einen Pokal-Helden und neuen Fan-Liebling gemacht.
Leverkusen mit 6:5 niedergerungen, der VfL erstmals seit sechs Jahren wieder im Achtelfinale des DFB-Pokals, Heimeroth dank mehrerer starker Paraden und als kühler Elfmeterkiller gegen Patrick Helmes in aller Munde. "Ich freue mich unheimlich. Schön, dass ich meinen Teil zum Erfolg beitragen konnte", sagte der 29 Jahre alte Schlussmann in der für ihn so typischen Art: ruhig, unaufgeregt, sachlich.
Dass er eine bemerkenswerte Leistung in dem Spiel abrufen konnte, in dem er erstmals für den formschwachen Logan Bailly wieder als Nummer eins zwischen den Pfosten stand, sei keine Genugtuung gewesen. "Mit dem Wort Genugtuung tue ich mich schwer. Für mich ist wichtig, dass das, was ich mir erarbeitet habe, nun respektiert und honoriert wurde."
Am Donnerstag, nachdem sich Heimeroth mit seinen Kollegen die Müdigkeit aus den Knochen geradelt hatte, wurde der Schlussmann doch noch für einen Augenblick emotional. "Die Humba mit den Fans, mit der ganzen Nordkurve - das war einer der schönsten Momente bislang in meiner Karriere."
Fragen zu seiner Zukunft im Tor lassen aus Heimeroth jedoch schnell wieder einen introvertierten Profi werden. "Ich habe mich immer mit Leistung angeboten und das werde ich auch in Zukunft tun. Wer dann spielt, entscheidet der Trainer."
Michael Frontzeck schiebt das T-Thema vor dem wichtigen Kellerduell am Samstag beim 1.FC Kaiserslautern weit von sich: "Das interessiert mich jetzt nicht. Logan Bailly ist nach seiner schöpferischen Pause am Sonntag wieder im Training. Dann sehen wir weiter."
Nach Kaiserslautern ging es ohne den verletzten Roel Brouwers - und ohne Stürmer Raul Bobadilla, den Frontzeck kurzerhand aus dem Kader warf. Bobadilla war nach seiner Auswechslung im Pokal wutentbrannt in die Kabine gerannt. "Boba ist ein guter Junge, aber solch ein Verhalten dulde ich nicht. Das war respektlos. Ab Sonntag bekommt er wieder eine Chance", sagte Frontzeck.