DFB-Pokal: Borussia triumphiert erneut gegen Leverkusen

Mönchengladbach. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach hat mit einem 6:5 (1:1; 0:0; 0:0)-Erfolg nach Verlängerung und Elfmeterschießen gegen Bayer Leverkusen nicht nur den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale geschafft, sondern auch die Serie von sieben sieglosen Spielen in Folge beendet.

Das letzte Erfolgserlebnis hatte die Elf von Trainer Michael Frontzeck vor zwei Monaten beim 6:3 in Leverkusen. Der Werksklub hingegen musste als Pokalfinalist von 2009 in dieser Saison die erste Auswärtsniederlage hinnehmen. Gladbach kam seit sechs Jahren das erste Mal über die zweite Runde im DFB-Pokal hinaus.

Dem entsprechend zufrieden zeigte sich Borussias Vorzeigekämpfer nach einer in allen Belangen mitreißenden Partie: Über 120 Minuten haben wir uns das Weiterkommen aber redlich verdient. Dass wir in der Verlängerung nach dem Rückstand zurück gekommen sind, ist beachtlich. Ich hoffe, dass wir dieses positive Gefühl in die nächsten Spiele mitnehmen können."

Trainer Michael Frontzeck hatte ihn zwei Tage vor der Partie zur neuen Nummer eins gemacht, Christofer Heimeroth sollte für den zuletzt formschwachen und von den Fans verhöhnten Logan Bailly wieder Ruhe in den VfL-Kasten bringen. Und Heimeroth, der bei Borussia auch schon die Schattenseiten des Profi-Geschäfts zu spüren bekommen hat, lieferte die Partie seines Lebens ab.

Der 29 Jahre alte Torhüter entschärfte mehrere Großchancen der Leverkusener mit sensationellen Paraden, behielt dann auch im Elfmeterschießen die Nerven und avancierte zum Held des Abends, als er den letztendlich entscheidenden Elfer von Helmes abwehren konnte. Auch dank der bemerkenswerten Leistung Heimeroths steht der VfL Borussia im Pokal-Achtelfinale.

Um 23.05 Uhr ist die Nervenschlacht beendet, Borussia hat nach einer zu jeder Zeit packenden Pokal-Schlacht im Elfmeterschießen gewonnen, die Nordkurve feiert die VfL-Profis, als hätten sie den Pott bereits in den Händen. Dann skandiert die Kurve den Namen des Mannes, dem sie einst das Vertrauen entzogen und mit Häme überschüttet hat: Heimeroth, Heimeroth, Heimeroth.

Nun ist er der neue Pokal-Held Borussias. Dann Sonderapplaus für "Heimi" - ein bewegender Augenblick, zumal der Keeper auch noch die Humba ansagen darf. "Ich persönlich freue mich, dass ich meinen Teil dazu beitragen konnte, dass wir eine Runde weitergekommen sind", blieb die neue Nummer eins später bescheiden - typisch Heimeroth eben.

Die Gladbach-Fans unter den 34.517 Zuschauern im Borussia-Park konnten es nicht fassen, als Schiedsrichter Wolfgang Stark in der 62. Minute auf Foulelfmeter für Bayer Leverkusen entschied. VfL-Kapitän Filip Daems soll Bayer-Stürmer Patrick Helmes bei einem Laufduell zu Fall gebracht haben.

So will es zumindest Starks Assistent Mike Pickel klar gesehen haben, der sofort die Fahne hob und dem Referee auch gestenreich deutlich machte: Das war ein Strafstoß! Patrick Helmes wollte sich nicht zweimal bitten lassen, schnappte sich den Ball - und schoss den Ball am Tor vorbei. "Ich habe zwei Elfmeter verschossen, das tut mir leid für die Mannschaft, aber es geht trotzdem weiter", sagte der enttäuschte Helmes nach dem Schlusspfiff.

Michael Frontzeck (Trainer Borussia Mönchengladbach):Ein hochklassiges Spiel von beiden Mannschaften. Wir haben ein Stück weit zu dem zurück gefunden, was uns eigentlich auszeichnet. Und wir haben uns sehr viele Chancen heraus gearbeitet. Das Spiel war jederzeit offen: Nach dem 0:1 in der Verlängerung haben wir den Kopf oben gehalten, hatten sogar noch die Chance, dass 2:1 zu erzielen. Natürlich war das ein wichtiges Spiel für uns, aber die Situation ist unverändert. Wir haben eine angespannte Personalsituation und müssen nun in der Kürze der Zeit regenerieren, um dann etwas ausgeruht zum sehr schweren Spiel auf den Betzenberg zu fahren. Es freut mich für Christofer Heimeroth, er hat ein sehr gutes Spiel gezeigt und letztlich den entscheidenden Elfmeter gehalten.

Jupp Heynckes (Trainer Bayer Leverkusen):Die Zuschauer haben ein packendes Pokalspiel gesehen, beide Mannschaften hätten es verdient gehabt, die nächste Runde zu erreichen. Dass beide Torhüter zu den besten Spielern der Partie avancieren, zeigt, dass beide Teams die Entscheidung gesucht haben. Mönchengladbach hatte drei riesige Chancen in der Anfangsphase, aber ab der 25. Minute haben wir das Kommando übernommen. In der Verlängerung haben wir es nicht verstanden, das 1:0 über die Runden zu bringen.