Borussias trostlose Serie im Ländle

Der Angriff des VfL enttäuscht beim 1:2 gegen den VfB maßlos. Nur Marco Reus mit Zug zum Tor.

Mönchengladbach. Dass die Gladbacher Borussen alles andere als ein Auswärtsschreck sind, ist nichts Neues in der Bundesliga. Ebenso nicht neu ist in Fußball-Deutschland, dass die Elf vom Niederrhein beim VfB Stuttgart höchst selten gewinnt.

Mehr als 15 Jahre warten die "Fohlen" inzwischen auf einen Sieg im Ländle, die jüngste 1:2-Pleite dürfte daher keinen Gladbach-Anhänger wirklich ernsthaft getroffen haben.

Dabei hätten die Borussen bei der besten Elf der Rückrunde durchaus für eine Überraschung sorgen können, verpassten es aber, nach der Führung durch Marco Reus (der einzige Gladbacher Schuss auf das Tor von Jens Lehmann!) ihre Konterchancen gegen einen teilweise behäbig agierenden VfB zu nutzen.

"Wir hätten nach der Pause unsere Konter ausspielen müssen. Da müssen wir noch geiler auf das zweite Tor sein. Stuttgart hat später alles oder nichts gespielt. So waren auch Räume für uns da. Daraus haben wir nichts gemacht. Eine richtige Spitzenmannschaft nutzt solche Konterchancen", redete Thorben Marx später Klartext.

Auch Cheftrainer Michael Frontzeck war mit der Offensivleistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. "Natürlich ist diese Niederlage ärgerlich", so der 46-Jährige gestern, "man kann meiner Elf den Vorwurf machen, dass sie die Räume nicht genutzt hat. Wir hätten konsequenter im Spiel nach vorne sein müssen, energischer auf das 2:0 spielen müssen. Dass wir Probleme bekommen, wenn uns eine Mannschaft wie der VfB so unter Druck setzt, war klar."

Klar ist auch, dass Sportdirektor Max Eberl für die kommende Spielzeit Verstärkungen für den Sturm finden muss, denn weder Friend noch Bobadilla genügen in ihrer derzeitigen Verfassung gehobenen Bundesliga-Ansprüchen. Auch Juan Arango enttäuschte erneut als Ideengeber und Antreiber im offensiven Mittelfeld.

"Die Niederlage in Stuttgart tut weh. Sicherlich stehen wir punktemäßig ganz ordentlich da, aber wir hätten in Sachen Klassenerhalt den Sack zumachen können. Das haben wir nicht geschafft", ergänzte Marx, der auch keine richtige Erklärung dafür hat, warum die Borussia in der Fremde zu den schlechtesten Bundesliga-Teams zählt:

"Es ist nicht so, dass wir in anderen Stadien nichts auf die Reihe kriegen. Wir haben auswärts schon einige richtig gute Spiele abgeliefert und mit ein bisschen Glück hätten wir da mehr Punkte geholt. Richtig ist jedoch, dass es nicht die Regel sein kann, dass man dauernd einen Vorsprung verspielt."

Im Borussia-Park sind Marx, Dante & Co. allerdings nur schwer zu schlagen, so dass am Freitag (20.30 Uhr) im Duell mit Eintracht Frankfurt wieder mit einem zielstrebigen VfL zu rechnen ist. "Momentan zählt Eintracht Frankfurt zu den besten Mannschaften der Liga. Die letzten drei Spiele haben sie gewonnen und dabei jeweils einen Rückstand gedreht. Ich erwarte einen Gegner von der Kategorie Hamburger SV", warnt Frontzeck.