Der 22. Spieltag war ein Markstein
Zweitliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach hält die Konkurrenz auf Distanz.
Mönchengladbach. Die Tabelle - sie ist unwiderlegbar. Die Punkte - was sonst zählt wohl? Die Platzierung - sie setzt alle vagen Rechenspielchen, Theorien und Träumereien außer Kraft. Fast im Vorübergehen und im Flüsterton hat Borussia Mönchengladbachs Cheftrainer Jos Luhukay nach dem 2:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue eine Bemerkung mit Tiefenwirkung fallen lassen. Er erwähnte jene 41 Punkte, die sein Team am Freitagabend mit dem ersten Erfolgserlebnis 2008 erreicht hat. "Es ist gut, dass wir jetzt drüber hinweg sind", sagte der Fußballlehrer.
Eine gewisse Erleichterung war nicht zu übersehen. Die Borussen haben sich fürwahr wieder etwas Luft verschafft an der Tabellenspitze der 2.Fußball-Bundesliga, zumal der Fürther Ausgleich gegen Köln zum 2:2-Endstand den Gladbachern sehr willkommen war. So brach dann auch justament, als das Ergebnis angezeigt wurde, der dritte große Torjubel an diesem nass-kalten Abend im Borussia-Park aus. Doch diesem Aspekt wollte Luhukay keine große Bedeutung beimessen.
Vielmehr beschäftigten ihn andere Facetten nach dem relativ lockeren Pflichtsieg gegen Aue, dessen Auswärtsbilanz den Anhängern aus dem Erzgebirge seit Monaten nur Frust und schlechte Laune bescheren.
Luhukay am Tag danach: "Wir haben Geduld gehabt. Irgendwann musste ja das erste Tor fallen", sagte der Fußballlehrer, der erfreut registrierte, dass die Defensive mit den starken Innenverteidigern Brouwers und Gohouri schon fast wieder die alte Sicherheit ausstrahlt, dass Filip Daems hinten links wohl doch am besten aufgehoben ist und obendrein die Balance insgesamt zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen stimmt. Die Formsteigerung von Oliver Neuville und Marcel Ndjeng hat darüber hinaus das Stimmungsbarometer steigen lassen. Struktur hatte das Spiel des Tabellenführers ja auch in jenen Wochen, als die Punkte liegen blieben.
Gladbach ist wieder da. Mit einer weiteren Steigerung gegen keineswegs so schwache Sachsen und der vollen Punktausbeute hat der VfL die Konkurrenz auf Distanz gehalten. In den letzten 20Minuten garnierte er sein Spiel zudem noch mit einem Schuss Spielwitz und Rasanz. Dabei tat sich ein Profi hervor, der bis dato nicht nennenswert aufgefallen war: Sharbel Touma. Bei seiner zweiten spektakulären Aktion traf er nur den Pfosten. "Man kennt ihn ja gar nicht richtig", sagt Luhukay im Gespräch mit unserer Zeitung, "das Tor hätte ihm gut getan."
Freizeit: Nach dem 2:0-Sieg gegenErzgebirge Aue freuten sich die Spieler von Borussia Mönchengladbachüber ein trainingsfreies Wochenende: "Die Mannschaft hat in den letztenWochen zusätzliche Trainingseinheiten absolviert und auf freie Tageverzichtet", sagt Trainer Jos Luhukay. "Die freien tage haben sie sichverdient." Am Montag um 15 Uhr beginnt die Vorbereitung auf das Spiel inAugsburg (Freitag, 18 Uhr).
Heimatbesuch: Für Rechtsverteidiger Kasper Bögelund war es eingutes Wochenende. Der Däne kam erstmals seit Ende August wieder zumEinsatz und hat zudem bis Montag Besuch von seinen Eltern.