Jansen kam schon als achtjähriger E-Jugendspieler vom SV Lürrip zur Borussia und trug die Raute ununterbrochen bis zum Jahr 2007 auf der Brust, also 14 Jahre lang. Dann lockte der FC Bayern den überragenden Linksverteidiger und defensiven Mittelfeldspieler an die Isar, wo er allerdings nicht lange blieb, denn 2008 holte ihn der HSV in den kühlen Norden.

"Ich fühle mich sehr wohl, Hamburg ist schon eine tolle Stadt, und der HSV ein großartiger Klub", schwärmt der 30-malige Nationalspieler, dem allein seine Verletzungsanfälligkeit in den vergangenen Jahren sehr zu schaffen machte.

Bis man in Hamburg bei einer medizinischen Untersuchung feststellte, dass er allergisch auf Laktose (Milchzucker) und Gluten (Getreide-Protein) reagiert.

Diese Allergien raubten dem Körper Kraft, machten ihn teilweise sogar krank. Nun meidet Jansen gewisse Speisen und ist seitdem topfit, glänzt seit Wochen mit tollen Leistungen und schoss als Defensivmann sechs Bundesligatore.

Und wie schätzt er seinen alten Verein vor dem Spiel am Sonntag ein? "Wir wollen gewinnen und ins internationale Geschäft, aber die Borussia kann jeden Gegner schlagen, hat viel Potenzial und ist ein spielstarkes Team, das wird nicht einfach für uns."

Zeit für einen Besuch zu Hause bleibt ihm nach dem Spiel übrigens nicht. Michael und Adelheid Jansen, Marcells Eltern, kommen zum Match, einige Freunde auch.

"Ich werde sie nach Spielschluss kurz begrüßen, dann geht auch schon bald unser Flieger. Am Sonntagmorgen steht Auslaufen auf dem Programm und am kommenden Donnerstag müssen wir schon wieder gegen Lüttich in der Europa-League ran."

Einen ausführlichen Besuch zu Hause in Mönchengladbach will er aber im Sommer nach der WM in Südafrika nachholen. Apropos WM, Marcell Jansen hat zwar noch keine endgültige Zusage, doch er ist felsenfest davon überzeugt, dass er in Südafrika dabei ist. "Ich bin schließlich seit fünf Jahren Bestandteil der Nationalmannschaft, da bin ich guter Dinge."