Fanprojekt: Vereinsführung muss verlorenes Vertrauen zurückgewinnen
Mönchengladbach. Auf eine desaströse Hinrunde folgte eine famose Aufholjagd, die in zwei Relegationsendspielen gegen den VfL Bochum noch gerade so mit dem Klassenerhalt ein glückliches Ende fand.
Ebenso turbulent wie im Ligabetrieb ging es bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach in den letzten Wochen und Monaten abseits des Platzes zu: Die "Initiative Borussia" um den ehemaligen Gladbacher Mittelfeldstar Stefan Effenberg arbeitete fieberhaft daran, die umstrittene Vereinsführung um Präsident Rolf Königs abzusetzen. Seitdem die Spielzeit 2010/2011 mit der Mitgliederversammlung am Sonntag ein Ende gefunden hat, ist klar: Die Initiative ist gescheitert, Gladbach wird mit der alten Führungsriege in die neue Saison gehen.
Doch auch wenn die "Initiative Borussia" mit einer großen Mehrheit von 93 Prozent der Mitglieder abgeschmettert wurde, wartet künftig noch ein hartes Stück Arbeit vor den aktuellen Gladbacher Führungsgremien - davon ist zumindest der Vorstand des Fanprojekts Mönchengladbach Supporters überzeugt.
Zwar sei das Scheitern der Initiative ein Erfolg, trotz des positiven Saisonausgangs dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass innerhalb des Vereins "einiges im Argen liegt". Zwar habe der Klassenerhalt Fans und Verein merklich enger zusammenrücken lassen, jedoch müsse die entstandene Nähe nun dazu genutzt werden, um gemeinsam mit den Fans "mehr Kultur im Verein zu entwickeln".
Laut des Fanprojektes gehören dazu klare und glaubhafte Konzepte zur sportlichen Weiterentwicklung, die der Fanbasis angemessen vermittelt werden müssen. Es werde Zeit, nach dem erfolgreichen wirtschaftlichen Wiederaufbau des Vereins auch sportlich den "Mythos Borussia" wieder zu beleben. Deutlich Worte fanden die Vertreter des Fanprojektes auch in Richtung Vereinsführung und Präsident Rolf Königs: In der vergangenen Spielzeit sei bei den Fans viel Vertrauen verspielt worden. Dieses wieder aufzubauen, sei eine viel schwierigere Aufgabe als der "Klassenerhalt in letzter Minute". nif/Red