Fünf Stürmer auf der Bank

Nach dem Remis gegen Hoffenheim will keiner von einem Fehlstart sprechen.

Mönchengladbach. Oliver Neuville überlegt, wie er auf die Frage reagieren sollte. Ist das der Fehlstart in Liga zwei oder ist alles noch im Lot? "Fehlstart? Ich weiß nicht. Mit unseren zwei Punkten, können wir jedenfalls nicht zufrieden sein", sagte der Nationalspieler nach dem mageren 0:0 von Borussia Mönchengladbach im ersten Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim.

"Wir haben einfach nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten", sagt Neuville. Das sehen auch die Fans so und reagieren nach Spielschluss so, wie am Ende der vergangen Saison auch - mit einem Pfeifkonzert. "Ich kann das verstehen, die Fans sind einfach enttäuscht. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen", so Neuville. Er selbst sei "immer noch nicht zu 100 Prozent fit", daher musste der Nationalspieler bis zur 71 Minute auf seinen Einsatz warten. Die Fans hatten ihn da schon seit 20 Minuten mit Sprechchören gefordert. Immerhin war Neuville als Stürmer auf der Bank nicht allein. Viele Fans mochten es kaum glauben, doch Trainer Jos Luhukay hatte fünf Stürmer in den Kader geholt - und auf die Bank gesetzt.

Gegen Hoffenheim, den Aufsteiger aus der Regionalliga, gab es zum Zweitligaauftakt im eigenen Stadion daher nicht die volle Offensive, sondern mit Sascha Rösler als einziger Spitze eher Magerkost in Sachen Sturm. "Kann sein, dass ich so was auch noch nicht erlebt habe", sagt Neuville zu der Situation, mit vier anderen Stürmern auf der Bank zu sitzen.

"Aber Rob Friend war auch noch leicht angeschlagen. Doch als er rein kam, hat er fast jedes Kopfballduell gewonnen", lobt Neuville. "Wir haben es immer gesagt, dass diese Liga kein Selbstläufer wird", betont Sascha Rösler, der in der Spitze oft auf sich allein gestellt war.

Dabei hatte er Sekunden vor Schluss den Siegtreffer auf dem Fuß. "Ich hatte mir das genau überlegt, der Ball sollte aufspringen und dann ins lange Eck ziehen", sagt er über die Szene, bei der er den Ball dann am Tor vorbeidrosch.

Einen Vorwurf will Luhukay seinem Team nach der Nullnummer nicht machen. "Man hat gesehen, dass sich keiner aufgegeben hat. Die Einstellung und der Charakter der Mannschaft stimmen", so der Niederländer.