Fußball: Das kostet die Frauen-WM
Stadt müsste 335.000 Euro zahlen, bekäme sie den Zuschlag zum Mitspielen. Weitere Themen im Stadtrat: Pahlkebad, Giesenkirchen 2015 und das Café Pflaster. Es wird am Donnerstag eröffnet.
Mönchengladbach. Die Entscheidung, ob Gladbach 2011 bei der Fußballweltmeisterschaft der Frauen mitspielen wird, fällt der Deutsche Fußballbund (DFB) Ende September. Klar ist seit Mittwoch, was die Stadt der Anpfiff im Borussia-Park als Austragungsort kosten wird. OB Norbert Bude (SPD) hat, wenn auch sehr spitz, ausrechnen lassen, dass die Kommune mit 335.000 Euro dabei ist. Wenn sie denn darf.
Erlöse wie der Zehnprozent-Anteil pro verkauftem Ticket (bei zugrunde gelegten 40000 Besuchern je Spiel) oder die Bereitstellung von Stadtpersonal sind da abgerechnet. Borussia als Arena-Eigentümer verzichte auf die Stadionmiete, will aber Ersatz für Kosten in und an der Spielstätte. Auch für einen WM-mäßig vorgeschriebenen neuen Rasen.
Die Stadt verspricht sich vom Auflaufen der internationalen Damen-Teams mehr Profil als Sportstadt, zudem hohe Umsätze in Gastronomie und Hotels/Pensionen. Dass die 335000 Euro nur schwerlich aufzubringen sind, weiß auch Bude. Schließlich ist Gladbach finanziell schwer angeschlagen.
Weitere Themen im Stadtrat. Pahlkebad (benannt nach dem Ex-Bürgermeister Emil Pahlke): Das Sportstätten-Denkmal wird jetzt mit einem Betrag zwischen 6,67 und 7,2 Millionen Euro saniert bzw. modernisiert. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Auch CDU/FDP votierten komplett mit Ja. Vorher gab es die bereits bekannten Argumente. Die SPD sprach von einem "guten Tag für Rheydt".
Giesenkirchen 2015: Das Millionenprojekt löste auch gestern heftige Diskussionen aus. CDU/FDP sagten Ja zu den umstrittenen Plänen, die Sportstätten Puffkohlen/Asternweg zu bebauen. Als Ersatz gibt es eine neue Bezirkssportanlage auf dem alten Freibad-Gelände. SPD-Ratsherr Horst-Peter Vennen hielt der Polit-Mehrheit vor, mit "getürkten Zahlen" zu arbeiten.
Er schließt juristische Schritte nicht aus. CDU-Ratsherr Karl-Heinz Schiffer will ebenfalls juristisch vorgehen, sollte die Freie Wählergemeinschaft (FWG) nicht "falsche Behauptungen" auf ihrer Internet-Seite zurücknehmen. Die Bezirksregierung hat sich noch nicht geäußert, ob Giesenkirchens Bezirksvorsteher und Ratsherr Frank Boss (CDU) beim Zukunftsprojekt "2015" befangen ist.
Café Pflaster: Standort-Kritiker rollten ein Transparent aus: "Ist der Standort Brucknerallee 37 richtig? Sieben von zehn Wählerinnen und Wählern sagen Nein." Die FWG-Forderung, die Leistungsvereinbarung zwischen Stadt und dem Träger ev. Diakonie zu kippen, fand keine Mehrheit. Mit diesem Vertrag werden finanzielle Leistungen der Stadt an die Diakonie geregelt. Das Café Pflaster ist Anlaufstelle für Wohnungslose und Junkies.
Call-Center der Telekom: Eine Resolution, mit der der Stadtrat Betroffene und Gewerkschaft in ihrem Bemühen um den Erhalt der Arbeitsplätze unterstützen wollte, stieß bei CDU/FDP auf Ablehnung. Nun soll OB Bude mit der Telekom, die auch das Gladbacher Center schließen will, verhandeln. Es geht um mehr als 200 Arbeitsplätze.