DFB-Pokal: Drei Strafstöße ins Borussen-Herz
Borussia Mönchengladbach enttäuscht erneut und verliert ohne nennenswerte Gegenwehr 0:3 bei Energie Cottbus.
Cottbus. Borussia Mönchengladbach befindet sich weiterhin im freien Fall. Am Dienstagabend schied das Team von Trainer Jos Luhukay in der 2.Runde des DFB-Pokals mit 0:3 (0:1) beim Bundesliga-Schlusslicht FC Energie Cottbus aus. Viel schlimmer als die Niederlage war dabei die Art und Weise, wie sie zustande kam.
Drei Gegentore durch Elfmeter beweisen ein ungenügendes Defensivverhalten, das Fragen nach der Erstligatauglichkeit aufwirft, die die Fans der Gastgeber mit "Absteiger, Absteiger"-Rufen vielleicht schon beantwortet haben.
Am Montag war noch Deutschlands ranghöchste Dame zu Gast in der Stadt an der Spree. Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete auf einer Veranstaltung den Bürgern ihre Sympathie für den einzigen Fußball-Bundesligisten aus den neuen Ländern. Doch ihr Aufruf, den FC Energie im DFB-Pokal-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach tatkräftig zu unterstützen, verhallte nahezu ungehört.
Gerade einmal 9805 Unentwegte ließen sich überreden, die Neuauflage des Zweitrundenspiels aus der Saison 1998/99 zu verfolgen, als Borussia Mönchengladbach an gleicher Stelle mit 4:2 gewinnen konnte.
Ein solches Torfestival war am Dienstag nicht zu erwarten. Cottbus gelang in dieser Saison in den bislang fünf Bundesligaspielen nur ein einziger Treffer, und auch der Angriff der Fohlen lahmt derzeit. Was auch Oliver Neuville nicht ändern konnte, der den Vorzug vor Rob Friend bekam. Den Platz des an einer Oberschenkelzerrung laborierenden Patrick Paauwe nahm Sascha Rösler ein, und auf der Position des verletzten Karim Matmour spielte Marcel Ndjeng, für den Tobias Levels rechts in die Viererkette rückte.
Der war dann auch am einzigen Aufreger einer niveaulosen ersten Hälfte beteiligt, als er Iliev völlig übermotiviert im Strafraum zu Fall brachte. Den unumstrittenen Strafstoß verwandelte Rangelov vier Minuten vor dem Pausenpfiff zum 1:0.
Zwar erhöhte die Borussia nach dem Seitenwechsel ihre Angriffsbemühungen, doch waren diese von erschreckender Einfallslosigkeit geprägt. Über die gesamten 90 Minuten gab es keine echte Torchance. Dafür weiterhin stümperhaftes Abwehrverhalten, welches in der 73. Minute dann auch das Aus besiegelte.
Callsen-Bracker ließ sich den Ball von Rangelov abluchsen und konnte den Bulgaren dann nur durch ein Foul stoppen. Wieder Elfmeter, wieder Tor - diesmal durch Skela. Der traf dann kurz vor Schluss erneut vom ominösen Punkt, nachdem auch Torhüter Christofer Heimeroth gegen Rangelov die Notbremse gezogen hatte.