Freitagsspiel Gisdol will mit dem HSV in Gladbach „unschön“ punkten

Mönchengladbach (dpa) - Trainer Markus Gisdol und der Hamburger SV haben kurz vor Weihnachten das fast schon gewohnte Problem: zu wenig Punkte in der Fußball-Bundesliga.

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Vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach am Freitag sind es 15, die Hamburger stehen damit auf Relegationsrang 16. Die prekäre Situation ist auch eine Folge der eklatanten Auswärtsschwäche: Magere vier Zähler hat die Elf von Coach Gisdol in der Fremde eingefahren.

Da sind die Forderungen des 48-Jährigen an sein Team verständlich: Es müsse noch intensiver und noch konsequenter zu Werke gehen. „Wir müssen giftig bleiben und auch mal die unschönen Dinge machen“, fordert Gisdol. Ihm ist klar: Kampf muss jetzt Trumpf sein. Denn, der HSV-Coach weiß: „Wir befinden uns in einer gefährlichen Situation.“

Die Lage ist selbst verschuldet, zumindest in den vergangenen drei sieglosen Partien. Als „extrem zum Kotzen“ empfindet Hamburgs Verteidiger Dennis Diekmeier die aktuelle Konstellation.

Was im sportlichen Tief bleibt, sind oft nur Phrasen. Natürlich werde sein Team versuchen, in Mönchengladbach am Freitag zu gewinnen. Dazu brauche es eine gute Mannschaftsleistung. „Gladbach ist ein guter Gegner, aber auch sie haben Schwankungen“, sagt Gisdol

Mit dieser Einschätzung liegt der Trainer richtig: Die Auswahl seines Kollegen Dieter Hecking ist ebenfalls seit drei Spielen ohne Sieg. Warum der „Flow“, wie Hecking die Phase zwischen dem zehnten und 13. Spieltag mit zehn Zählern und dem bemerkenswerten 2:1 gegen Bayern München bezeichnete, beendet ist, kann er sich nicht erklären.

Sein Kapitän Lars Stindl versuchte es nach dem 0:1 in Freiburg: Immer wieder habe die Borussia Probleme, bei vermeintlich einfacheren Aufgaben die richtigen Lösungen zu finden. Stindl: „Wir hatten jetzt öfter die Chance, etwas Besonderes zu schaffen.“ Tabellenplatz acht mit 25 Zählern entspricht diesem Anspruch definitiv nicht.

Deshalb analysierte Hecking die zuletzt gezeigten Leistungen besonders kritisch: „Dabei ist eine klare Kante gefragt.“ Nun sei die Mannschaft gefordert, die Ergebnisse der Analyse auf dem Platz umzusetzen.

Im günstigsten Fall stünden nach der Partie gegen den HSV 28 Zähler in der Halbzeitbilanz dieser Saison: „Damit sind wir tabellarisch mitten im Geschehen“, sagte Hecking. Allerdings liegt der letzte Erstliga-Heimerfolg gegen Hamburg schon mehr als drei Jahre zurück: Am 24. September 2014 gab es ein 1:0. Torschütze damals war der mittlerweile in Bremen spielende Max Kruse.

Hecking kann gegen den HSV wieder mit Patrick Herrmann und Tony Jantschke planen. Bei beiden sei davon auszugehen, dass sie im Kader stehen, sagte Hecking. Der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler Herrmann hat seinen Muskelfaserriss überwunden. Bei dem ein Jahr älteren Verteidiger Jantschke ist eine Kopfverletzung so weit abgeklungen, dass er eingesetzt werden kann. Auf den Schweizer Verteidiger Denis Zakaria muss Hecking wegen der Gelbsperre des 21-Jährigen verzichten.

Zudem fallen Christoph Kramer, Jonas Hofmann, Ibrahima Traoré, Tobias Strobl, László Bénes, Fabian Johnson, Mamadou Doucouré und Julio Villalba wegen Verletzungen oder Erkrankungen aus.

Hecking betonte nach dem 0:1 am Dienstag beim SC Freiburg, dass die dort gezeigte Leistung kritisch analysiert werde. „Dabei ist eine klare Kante gefragt“, sagte er. Die Mannschaft sei gefordert, die Ergebnisse der Analysen auf dem Platz umzusetzen.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Oxford, Elvedi, Vestergaard, Wendt - Ginter, Cuisance - Hazard, Grifo - Stindl, Raffael

Hamburger SV: Mathenia - Diekmeier, Papadopoulos, Mavraj, Santos - Ekdal, Jung - Hahn, Hunt, Kostic - Arp

Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)