Gladbach auf Schalke: Entscheidung um Europa

Im West-Schlager beim S04 muss Borussia um die Früchte der Saison bangen. Manager Max Eberl bleibt gelassen.

Er ist um Wiedergutmachung bemüht, nachdem es in Freiburg eine 2:4-Pleite gab: Offensiv-Kraft Raffael

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Mönchengladbach/Gelsenkirchen. Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Drei Spiele noch. 270 Minuten der Entscheidung. Es geht um alles — im Kampf um Europa und gegen den Abstieg. Um Millionen und um Tränen. Borussia Mönchengladbach muss am Sonntag (17.30 Uhr) im West-Schlager beim FC Schalke nach zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen die Trendwende schaffen. „Wir haben drei Endspiele, die richtungsweisend für den Ausgang der Saison sind“, sagt Gladbachs Patrick Herrmann.

Nach Schalke kommt Mainz, dann geht es nach Wolfsburg. Und Torhüter Marc André ter Stegen fordert: „Wir müssen selbstbewusst auftreten, selbst wenn die letzten Wochen nicht so gelaufen sind, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Gladbach im Bermuda-Dreieck — zwischen möglicher Champions League, fast sicherer Europa League und der Gefahr, am Ende alles zu verspielen. Gladbachs Manager Max Eberl aber bleibt gelassen. Selbst wenn Anspruch und Erwartung im Umfeld nach einer fantastischen Hinrunde mit 33 Punkten gestiegen sind.

„Wir spielen jetzt im dritten Jahr in Folge um die Teilnahme am Europapokal. Und können es zum zweiten Mal schaffen“, sagt Eberl und stellt sich vor die Mannschaft: „Sie will das Größte schaffen.“ Und warnt vor Träumereien. Weil dann immer alles passen müsse. „Aber so weit sind wir noch nicht.“

Wie Gladbachs furioser Lauf in der Hinrunde mit sechs Siegen in Serie zeigte. Er endet just mit dem 2:1-Erfolg im Hinspiel gegen Schalke — 18 Punkte auf einen Schlag. Für exakt so viel Zähler brauchten die Gladbacher jetzt immerhin 16 Spiele und stehen auf Schalke vor einer hohen Hürde. Der letzte Sieg gelang den Gladbachern dort vor 22 Jahren.

Während die Fohlen deutlich aus dem Tritt gekommen sind, startete Schalke in der Rückrunde durch, steht mit einem Vier-Punkte-Polster gegenüber Leverkusen kurz vor der direkten Qualifikation zur Champions League. „Wir setzen auf unsere Heimstärke“, sagt Keller. In diesem Jahr hat sein Team in der heimischen Arena erst einen Punkt abgegeben. Die Erfolgsserie macht indes einige übermütig. Unter der Woche feierten Sead Kolasinac und Felipe Santana bis morgens um drei Uhr in einem Kölner Nachtklub.

„Wir haben sie ordentlich sanktioniert“, sagt Manager Horst Heldt. Beide werden aber im Kader sein. Auch deshalb, weil Schalke das letzte Aufgebot aufbietet. Jefferson Farfan fällt aus, Klaas-Jan Huntelaar (Rachenentzündung) und Max Meier (Hüftprobleme) sind fraglich. Nach Gelbsperre zurück ist Julian Draxler.