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Gladbach auf Schnäppchenjagd

Mönchengladbach (dpa) - Die Abwehr hilflos, das Mittelfeld ideenlos, der Angriff harmlos - bei Borussia Mönchengladbach hat die Suche nach Verstärkungen begonnen. Auf Geheiß von Hans Meyer sichtet die Vereinsführung derzeit intensiv den Transfermarkt.

Nach Einschätzung des Trainers kann der dritte Bundesliga-Abstieg des Altmeisters mit dem vorhandenen Kader in der Rückrunde kaum abgewendet werden. Trotz vergleichsweise bescheidener finanzieller Mittel, die für den Einkauf zur Verfügung stehen, ist er nur bedingt zu Kompromissen bereit: „Wir brauchen drei neue Spieler, damit die Balance der Mannschaft eine andere wird. Und zwar echte Verstärkungen, keine Ergänzungen - davon haben wir genug.“

Der neue Sportdirektor Max Eberl muss mit drei bis fünf Millionen Euro auskommen und deshalb in der Winterpause seine Qualitäten als Schnäppchenjäger unter Beweis stellen. Zudem taugt die sportliche Perspektive nicht als Argumentationshilfe. Allein der Blick auf die Tabelle schreckt viele umworbene Spieler ab. Die Verhandlungen mit Verteidiger Oguchi Onyewu (Lüttich) und Torhüter Logan Bailly (Genk) aus dem belgischen Oberhaus gerieten nicht zuletzt daher ins Stocken.

Vor allem die Defensivabteilung ist renovierungsbedürftig. Kein Bundesliga-Team kassierte mehr Gegentreffer als die Borussia, die mit großen Ambitionen in die 1. Liga zurückgekehrt war. „Wenn wir weiterhin in jedem Spiel acht Chancen zulassen, dann behalten wir die Probleme“, warnte Meyer. Allein zwölf Spieler kamen in der bisherigen Saison in der Viererkette zum Einsatz. Sowohl Jos Luhukay als auch dessen Nachfolger Meyer suchten vergeblich nach einer Ideallösung.

Neben einem Torhüter und einem Abwehrspieler fahndet die Borussia nach einem Profi, der das zumeist statische Offensivspiel beleben kann. Nach Information des „kicker“ macht man sich Gedanken über eine Verpflichtung von Ivan Klasnic, der einen Abschied vom FC Nantes erwägt. Große Hoffnungen ruhen zudem auf Oliver Neuville, der nach auskurierter Verletzung in der Rückrunde wieder angreifen will. Um die positive Entwicklung des Kapitäns nicht zu gefährden, verzichtete Coach Meyer auf dessen Einsatz beim letzten Hinrunden-Spiel in Dortmund: „Wir werden ihn im Frühjahr noch brauchen. Ich will, dass er Anfang Januar die Vorbereitung topfit aufnehmen kann.“ Meyer glaubt, dass sich Talente wie Marko Marin und Alexander Baumjohann an der Seite eines gestandenen Profis noch besser entfalten können.

Einen neuen Verein können sich dagegen Sascha Rösler, Soumaila Coulibaly und Sharbel Touma suchen. Auch sechs Wochen nach der Suspendierung der drei unzufriedenen Profis aus dem Kader lässt Meyer keine Bereitschaft zur Begnadigung erkennen. Darüber hinaus stehen in der Winterpause weitere zwei oder drei Spieler zur Disposition. Schließlich muss Geld für die erhofften Neuzugänge eingespart werden.