Fußball: Glückliches Remis für ängstliche Viersener

Auch eine 1:0-Führung gibt der Mannschaft von Klaus Fleßers keine Sicherheit.

Viersen. Klaus Fleßers traute am Sonntagnachmittag seinen Augen nicht. Als der Trainer des Fußball-Niederrheinligisten 1. FC Viersen zur Halbzeitpause des Spiels gegen TuRa 88 Duisburg die eigene Kabine betrat, fand er eine total verunsicherte Mannschaft vor, die mucksmäuschenstill und mit gesenkten Köpfen Weltuntergangsstimmung verbreitete. Dabei gab es keinen Anlass, in Depressionen zu verfallen. Zwar machte die Fleßers-Elf bis dato kein gutes Spiel, aber sie führte durch einen von Nando di Buduo verwandelten Foulelfmeter mit 1:0, und keiner der Spieler konnte wissen, dass die Partie 1:1-unentschieden enden würde.

"Früher hätten wir in einer solchen Situation die Kabine abgerissen und uns gegenseitig richtig heiß gemacht", erinnerte sich Fleßers an seine Aktivenzeit zurück. Doch seine Schützlinge sind offenbar aus einem anderen Holz geschnitzt. "So ängstlich, wie wir in der Kabine saßen, sind wir dann auch raus auf den Platz gegangen", ärgerte sich Fleßers und sah mit an, wie die Gäste kurz nach dem Wiederanpfiff ebenfalls per Foulelfmeter zum 1:1 ausglichen (49.).

In der Folge hatte Viersen auf eigenem Platz nicht mehr viel zu bestellen. Zwar prüfte Thorben Schmitt noch einmal den Gäste-Schlussmann, doch ansonsten setzte nur die TuRa die Akzente. "Duisburg war heute die klar bessere Mannschaft. Für uns war es ein glücklicher Punktgewinn", gab Fleßers zu, um dann doch noch versöhnliche Worte für seine Mannschaft zu finden. "Wir spielen seit Wochen mit dem allerletzten Aufgebot. Vor diesem Hintergrund leistete die Mannschaft in den letzten Wochen wirklich sehr gute Arbeit."

Viersen: Gerdes - S.Bödeker, Kocaman, Kremer, Hansen - Kempers, Backhaus, Schmitt - di Buduo, Ballis (70. Böning), Ben Moussa