Bangen um Gospodarek

Borussias Torwart ist angeschlagen. Bilanz gegen Leverkusen verheißt nichts Gutes.

Mönchengladbach. Geballte Faust, den Torschrei auf den Lippen - so prangt das Konterfei von Torhüter Uwe Gospodarek auf der Titelseite des aktuellen "Fohlen Echos". Zudem gibt das Vereinsmagazin des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach mit dem Slogan "drei Punkte im Sack" auch gleich den offiziellen Wunsch zu Nikolaus kund. Doch ob Gospodarek dabei helfen kann, dem Borussen-Tross am Samstag im letzten Heimspiel des Jahres gegen den Tabellenvierten Bayer Leverkusen diesen Wunsch zu erfüllen, ist fraglich.

Der 35 Jahre alte Schlussmann hat aufgrund von Knieproblemen die ganze Woche nicht mit der Mannschaft trainieren können. Erst am Donnerstagnachmittag solll sich entscheiden, ob Gospodarek überhaupt spielen kann. "Fällt er aus, wird Christofer Heimeroth eine Chance bekommen und Freddi Löhe auf der Bank Platz nehmen", sagte Borussen-Cheftrainer Hans Meyer bei der Pressekonferenz. Neben dem Fragezeichen hinter Gospodarek wird es auf jeden Fall eine Änderung im 18-Kader geben.

Für Routinier Alexander Voigt rückt Johannes van den Bergh ins Aufgebot. Nach der bitterbösen 1:3-Heimpleite im Abstiegsgipfel gegen den FC Energie Cottbus hat der Tabellenvorletzte nun mit dem FC Bayer einen Gegner vor der Brust, gegen den er seit fast 20 Jahren kein Heimspiel mehr gewonnen hat. "Leverkusen ist nach Hoffenheim die Mannschaft mit der erfreulichsten Entwicklung in dieser Saison", sagt Meyer. Ein Gegner, gegen den es sicherlich richtig schwer werde. Nehme man nur die erste Halbzeit gegen Cottbus zum Maßstab, dann habe er keine Hoffnung für die anstehende Aufgabe. "Aber wenn Arminia Bielefeld gegen Bayer gewonnen hat, warum soll uns das nicht auch gelingen", fragte der 66-Jährige in die Runde. In der Bundesliga sei eben alles möglich. Borussias letzter Heimsieg gegen Bayer liegt allerdings fast 20 Jahre zurück.

Meyer machte zudem deutlich, dass ihn in diesem Geschäft eh nichts mehr überrasche. Weder die Gerüchte um Peer Kluge, der bislang noch überhaupt kein Thema im Borussia-Park gewesen sei, noch die Interpretationen der Medien zu seiner Analyse nach dem Cottbus-Debakel. "Ich weiß, wie kompliziert es ist, eine Mannschaft wie Gladbach langfristig aufzubauen. Daher werde ich es tunlichst unterlassen, meinem Vorgänger, dem Christian Ziege, dem Max Eberl, dem Steffen Korell oder dem Präsidium irgendeinen Vorwurf zu machen", sagte der Fußballlehrer.