Heimeroth bleibt Nummer 2 bei der Borussia

Frederic Löhe ist wohl vorerst keine Alternative. Am Sonn- tag heißt es Heimeroth oder Gospodarek.

Wolfsburg. Traumberuf Fußballprofi: Für Frederic Löhe ist er im Sommer bei Borussia Mönchengladbach in Erfüllung gegangen. Mit 19 Jahren hatte der Torwart seinen ersten Vertrag in der Tasche, und in dieser Woche hat er beim 0:3 in Wolfsburg sein Bundesliga-Debüt gegeben.

Dass er praktisch über Nacht die Chance seines Lebens erhalten hat, klingt schon fast wie ein Märchen. Vorläufig aber eins ohne Happy-End. Gestern erklärte Trainer Hans Meyer, dass die Torwartfrage am Sonntag in Frankfurt wieder zwischen Gospodarek und Heimeroth entschieden wird.

Löhe dürfte diese Woche trotzdem in guter Erinnerung behalten, ist ihm diese einmalige Erfahrung des ersten Bundesligaspiels doch nicht mehr zu nehmen: ein Profi-Debüt wie aus dem Nichts, mit 20 Jahren ins kalte Wasser geworfen, ohne den leisesten Verdacht gehabt zu haben: "Ich hab es am Spieltag nach dem Abschlusstraining erfahren." Doch obwohl für Löhe am Dienstag eine neue Zeitrechnung begann, stand sein Debüt unter keinem guten Stern.

Als der VfL-Torwart die ersten heiklen Momente überstanden und die Gladbacher mit einer Mischung aus aggressivem Pressing und geschickter Raumaufteilung ein 0:0 in die Pause mitzunehmen schienen, wurde Löhe schnell die Realität auf dem Platz in aller Krassheit vor Augen geführt. Er brachte Grafite im Strafraum zu Fall, als er einen Fehler von Sebastian Svärd ausbügeln wollte - und prompt hatte der Gastgeber das, was er wollte: die Pausenführung.

Es war der Anfang vom Ende für eine sich zunächst eifrig wehrende Elf vom Niederrhein, die aber nach dem Wechsel zum wiederholten Mal an ihre Grenzen stieß. Zumal das Ausscheiden des verletzten Filip Daems (Platzwunde am Auge) eine zusätzliche Schwächung bedeutete.

Wolfsburg agierte mit mehr Qualität, mehr Esprit und größerer Durchschlagskraft, Gladbach über weite Strecken harmlos und spielerisch limitiert. So wird das nichts mit dem Aufschwung unter der Regie des alten und neuen Cheftrainers Hans Meyer. "Die Art und Weise, wie Wolfsburg dominiert hat, rechtfertigt absolut den Sieg", stellte der 65-jährige Trainer-Veteran kurz und bündig fest.

Derweil dachte Frederic Löhe weiter über seine Fehler nach, über die Erfahrungen, die er gemacht hat, und die nahe Zukunft. "Ich muss das Positive mitnehmen. Sieg und Niederlage gehören dazu. Diesmal haben wir verloren. Das nächste Mal sieht das vielleicht schon wieder anders aus."

Doch wann ist das nächste Mal? Am Sonntag gegen Frankfurt wohl eher nicht. Wie es aussieht, ist Christofer Heimeroth - bis zum Derby gegen Köln (1:2) noch die Nummer eins und in Wolfsburg nach dem verletzungsbedingten Ausfall Gospodareks nur noch "gefühlte" Nummer drei - wieder erster Verfolger von Uwe Gospodarek.

Dieser absolvierte gestern nach seiner Muskelverhärtung bereits ein leichtes Lauftraining und soll heute ins Mannschaftstraining einsteigen. Vermutlich wird der 35-Jährige gegen die Eintracht dann auch das Tor hüten, um der Hintermannschaft endlich die in dieser Saison bislang schmerzlich vermisste Stabilität zu verleihen.