Hockey: Rheydt setzt auf Teamgeist

Der SV stemmt sich in Liga eins mit einem neuen Kapitän und Routiniers gegen den Abstieg.

Rheydt. Selten hat sich die Vorfreude von Andre Schiefer vor der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Hockey-Bundesliga in so engen Grenzen gehalten. Vielmehr hätte der Trainer des Rheydter SV wohl nichts dagegen, wenn die Feldsaison schon jetzt beendet wäre.

Denn würde die aktuelle Tabelle die Endabrechnung widerspiegeln, hätte der auf Tabellenplatz zehn liegende RSV als Aufsteiger den Klassenerhalt im Oberhaus geschafft. Und das wäre doch ein schönes Abschiedsgeschenk für Schiefer, der in der kommenden Saison den Gladbacher HTC betreut.

Doch soweit ist der Neuling noch lange nicht. In den in den kommenden neun Tagen stattfindenden restlichen drei Vorrundenpartien hat das Schiefer-Team die Gelegenheit, sich auf die Abstiegsrunde der letzten vier Mannschaften vorzubereiten. Dort wird es für den RSV dann ernst. Im Modus Jeder-gegen-Jeden mit Hin- und Rückspiel gilt es, zwei Kontrahenten hinter sich zu lassen. "Müssten wir heute schon mit der Abstiegsrunde beginnen, hätte ich meine Bedenken", sagt Schiefer.

Zu durchwachsen liefen die Vorbereitungsspiele gegen zumeist unterklassige Gegner. "Wir konnten nie mit unserer Wunschformation antreten", gibt Schiefer zu bedenken. Dabei muss die mannschaftliche Geschlossenheit der Trumpf im Abstiegskampf sein. Denn individuell ist Rheydt der Konkurrenz zumeist unterlegen.

Mit Sebastian Meister verabschiedete sich einer der torgefährlichsten Spieler nach Oberhausen. Den zwei gemeldeten Nationalspielern aus Indien, die als echte Verstärkungen galten, wurde nach dem schwachen Abschneiden der Nationalmannschaft bei der Weltmeister schaft im eigenen Land ein Wechsel ins Ausland untersagt.

Andre Schiefer setzt in der entscheidenden Phase der Saison auf den Teamgeist und die Routiniers wie Thomas Krauß und Uli Klaus. Sie bilden mit dem neuen Spielführer Jan Brügge - er löste den studienbedingt überlasteten Matthias Gräber als Kapitän ab - die zentrale Achse des RSV. "Wenn bei ihnen alles zusammenpasst, ist mir nicht bange", sagt Schiefer.

Gegen Mülheim rechnet sich der Coach am Samstag zum Auftakt allerdings kaum Chancen aus. Im Heimspiel gegen Düsseldorf sei am Sonntag dagegen schon etwas möglich. Doch richtig ernst wird es ohnehin erst in der Abstiegsrunde. "Dann wollen wir Rüsselsheim und Frankenthal hinter uns lassen. Beide sind zu schlagen", so Schiefer selbstbewusst.