Lürriper hoffen auf das große Handball-Wunder

Der Landesligist muss am letzten Spieltag gewinnen. Konkurrent Nettetal muss verlieren.

Lürrip. Es war der 13. Mai des vergangenen Jahres, als die Jahnhalle Mönchengladbach wieder einmal bebte: Die Landesliga-Handballer der Turnerschaft Lürrip hatten es am letzten Spieltag selbst in der Hand.

Vor 500 Zuschauern in der seit Wochen ausverkauften Halle hätte ein Sieg gegen Spitzenreiter Adler Königshof zum Aufstieg gereicht, doch die eigenen Nerven und die Gäste spielten nicht mit. Lürrip verlor mit 23:26 und verpasste den Sprung in die Verbandsliga.

Heute, fast genau auf den Tag ein Jahr später, droht sich ein solches Drama zu wiederholen. Die HSG Nettetal und eben diese Lürriper stehen vor dem letzten Spieltag punktgleich an der Tabellenspitze. Nettetal hat den Vorteil des gewonnenen direkten Vergleiches, der bei Punktgleichheit am Saisonende den Ausschlag gibt.

Wollen die Spieler von Lürrips Trainer Lubomir Cutura, Bruder des Mönchengladbacher Regionalliga-Trainers Zoran, das Wunder noch schaffen, müssen sie morgen (11.15Uhr) das Heimspiel gegen den SV Straelen gewinnen und auf einen Punktverlust der HSG im zeitgleichen Duell gegen Abstiegskandidat St. Tönis hoffen.

So ganz glauben die Lürriper aber wohl selbst nicht mehr an den Erfolg. In einem offenen Brief auf der Internetseite des Vereins schreibt die Mannschaft: "Vor ziemlich genau einem Jahr versäumten wir es, den Aufstieg gegen die DJK Adler Königshof unter Dach und Fach zu bringen.

Damals reichten 45:7 Punkte nicht, um den Aufstieg zu realisieren und jeder prophezeite, dass es nicht knapper hätte sein können. Wir wurden eines Besseren belehrt: 46:4 Punkte lautet die ordentliche Bilanz bislang, und es wird allem Anschein nach wieder nicht reichen."

Ganz so pessimistisch ist Trainer Cutura nicht: "Eine kleine Chance haben wir noch." Verdient hätte es der Verein allemal: Die Turnerschaft ist in Sachen Zuschauerzuspruch längst die Nummer eins in Mönchengladbach.

Und zum Abschied der beiden Leistungsträger Bennet Johnen (Borussia Mönchengladbach) und Markus Nacken (TV Aldekerk) wäre die Landesliga-Meisterschaft sicher das richtige Signal. Sollte der sympathische Klub aber erneut so kurz vor Tore-schluss scheitern, bleibt abzuwarten, ob sich die Lürriper Euphorie ein drittes Jahr halten wird.