„Spontane Feiern sind doch am schönsten“
Zwei Siege noch, dann dürfte Borussias Aufstiegsfete steigen. Werden die Löwen das nächste Opfer von Rösler und Co.?
Mönchengladbach. Ein etwas älterer Herr mit Borussia-Kappe und -Trainingsjacke sorgte bei der Jahreshauptversammlung von Borussia Mönchengladbach für den Moment des Abends. Die Veranstaltung war beim Punkt "Verschiedenes" angekommen, die Mitglieder durften Fragen stellen.
Gesagt, getan. "Wo ist die Aufstiegsfeier?", fragte der ältere Herr kurz, bündig und unter dem Beifall der gut 1.500 Mitglieder. Jos Luhukay, der Trainer des Tabellenführers der 2. Fußball-Bundesliga, antwortete ein wenig ausweichend: "Ich hoffe, dass wir in den verbleibenden drei Heimspielen solche Feste wie gegen Fürth feiern können."
Die nächste Chance zum Fußballfest bietet sich am Sonntag, 14 Uhr, gegen 1860 München. Rolf Göttel, früher jahrzehntelang Stadionsprecher am Bökelberg und bei der Versammlung für 50-jährige Vereinszugehörigkeit ausgezeichnet, sagte in seiner unnachahmlichen Art als "Trockenübung" die Torschützen für Sonntag voraus: Sascha Rösler und Oliver Neuville treffen demnach zum 2:0-Sieg.
Ein Szenario, mit dem Rösler leben könnte. Für den Vizekapitän, der gegen 1860 München auf seinen alten Verein trifft, ist zwar "der Sekt noch nicht kalt gestellt", am Aufstieg mag der 30-Jährige angesichts von sieben Punkten Vorsprung bei fünf ausstehenden Spielen allerdings nicht zweifeln: "Wir sind in einer überragenden Ausgangsposition und wissen, dass wir es selbst in den Händen haben."
Das 2:2 beim Vorletzten Jena soll ein Denkzettel gewesen sein, gegen die Löwen will die Borussia anders auftreten und den vorletzten von zwei wohl notwendigen "Dreiern" einfahren. Rösler verfügt über ausreichend Aufstiegserfahrung, bereits mit Ulm und Aachen schaffte er den Sprung ins Fußball-Oberhaus. Was die Aufstiegsfeierlichkeiten angeht, hält er nichts von generalstabsmäßigen Planungen: "Spontane Feiern sind doch am schönsten."