Marin macht alle glücklich

Das Spiel von Zweiligist Borussia bei Kickers Offenbach ist für den 19-Jährigen eine Rückkehr.

Mönchengladbach. Marko Marin gesteht ein: "Man denkt jetzt schon ab und zu an die Bundesliga." Der Wiederaufstieg mit seinem Verein Borussia Mönchengladbach ist fester Teil des Karriereplans des 19-jährigen Mittelfeldspielers - und der steht vier Spieltage vor Saisonende kurz davor, erreicht zu werden.

Um aus den Gedankenspielen Wirklichkeit werden zu lassen, muss sich die Mannschaft nur noch selbst für die bislang starke Spielzeit belohnen - und am besten am Sonntagmittag bei Kickers Offenbach gewinnen.

Für Marin bedeutet die Fahrt zum Bieberer Berg, in sein fußballerisches Zuhause zu kommen. Wenige Kilometer entfernt, bei der SG Hoechst in Frankfurt, sammelte der U21-Nationalspieler in der Jugend seine ersten fußballerischen Erfahrungen, ehe er zur "großen" Eintracht wechselte.

Als Borussia ihm ein Angebot machte, spielte Marin noch in der U19-Mannschaft. Die ersten Schritte im Profi-Fußball machte Marin in der vergangenen Spielzeit, Borussias Abstiegssaison.

Marko Marin hat in seiner ersten kompletten Saison schnell verstanden und viel gelernt. In der Hinrunde haftete ihm noch der Ruf an, trotz aller technischen Klasse nicht effektiv genug zu spielen. Mittlerweile sieht es komplett anders aus: Marin war in den vergangenen fünf Spielen an sechs der neun Borussen-Treffer direkt beteiligt.

"Im Moment läuft es ganz gut für mich", sagt Marin, der selbst das Gefühl hat, "den Ball jetzt ein wenig eher abzuspielen als früher". Im bisher letzten Spiel gegen 1860 München hätte er sein Vorlagen-Konto um zwei auf 13 ausbauen können - doch Sascha Rösler und Roberto Colautti vergaben nach seinen guten Zuspielen.

Wie gut Marin drauf ist, davon kann sich seine noch in Hessen wohnende Familie am Sonntag ab 14 Uhr im Stadion überzeugen. "Mama, Papa, Onkel, Cousin, und Tante" wurden mit Tribünenkarten versorgt. "In der Jugend haben wir mit Eintracht oft gegen Offenbach gespielt", sagt Marin. "Die Rivalität ist ungefähr so groß wie die zwischen Gladbach und Köln, es waren immer sehr hitzige Spiele."

Ein solches erwartet auch Marins Trainer Jos Luhukay: "Sie kämpfen darum, nicht abzusteigen. Wir kämpfen darum, aufzusteigen. Es wird ein Spiel voller Emotionen." Der Kapitän wird mit an Bord sein: Oliver Neuville hat seine Adduktorenprobleme überwunden und steht ebenso zur Verfügung wie sein Stellvertreter Sascha Rösler, der am vergangenen Sonntag gegen 1860 München verletzt ausgewechselt wurde.

"Die Mannschaft spürt, dass die Entscheidung bald fällt", sagt Luhukay, der sich am Freitagmittag den theoretischen Gedankenspielen über einen möglichen Aufstieg am Sonntag nicht hingeben wollte. Auf die Frage, was denn passieren würde, wenn Borussia als einzige Spitzenmannschaft ihr Spiel gewinnen werde und somit als Aufsteiger feststünde, antwortete der Trainer nur trocken: "Dann werden wir mit dem Bus dieselbe Strecke zurückfahren, die wir auch auf dem Hinweg gewählt haben."

So könnten sie spielen: Heimeroth - Levels, Brouwers, Daems, Voigt - Paauwe - Ndjeng, Marin - Rösler - Neuville, Friend