Voigt sieht bei der Borussia wieder Licht

Nach der Trennung von Jos Luhukay setzt der Abwehr-Routinier auf die Zukunft.

Mönchengladbach. Alexander Voigt kann wieder lachen. Der Verteidiger, der unter Trainer Jos Luhukay zuletzt vorwiegend auf der Tribüne Platz nehmen musste, glaubt wieder an sich und an die Zukunft von Borussia Mönchengladbach. "Das Spiel gegen den 1. FC Köln würde ich fast als den Tiefpunkt meiner Karriere bezeichnen", sagt der 30-Jährige rückblickend im Gespräch mit unserer Zeitung. "Im Spiel gegen die Ex-Kollegen auf der Tribüne sitzen zu müssen, das ist schon eine verdammt harte Angelegenheit." Keine Frage.

Dass Luhukay ihn, den Ex-Kölner, noch nicht einmal in den Kader berief, hat Voigt dem Niederländer übel genommen. Auf ein kritisches Wort über den Ex-Trainer wartet man bei Alexander Voigt trotzdem vergeblich. "Ich schaue in die Zukunft. Und ich sehe, dass es die Mannschaft auch wieder tut. Wir sehen wieder Perspektiven." Voigt sieht sie, genau wie Sascha Rösler, der unter Luhukay auch keine Chance mehr hatte. Sie zählten beide zu den Aufstiegsgaranten, zu den Routiniers.

Auf die Sportdirektor Christian Ziege setzt, der gestern im Testspiel gegen Zweitligist 1.FC Kaiserslautern auf der Bank saß. Vielleicht sitzt er da auch noch, wenn es in der Bundesliga gegen den VfL Bochum geht. "Könnte sein, dass er länger Trainer ist", sagt Alexander Voigt, dem das offensichtlich gefallen würde. Auch wenn weiter Namen wie Klaus Augenthaler, Hans Meyer und Volker Finke gehandelt werden. Jeden Tag kommt ein neuer dazu, aber damit beschäftigt sich Voigt nicht. Dafür ist er zu lange im Geschäft.

Durch den Machtwechsel im Klub hat sich die Situation in Mönchengladbach verändert. "Das merkt man, die Aussortierten greifen wieder an", sagt Voigt. Der Verteidiger spricht von der "neuen Lust auf Fußball". Wenn man als Profi auf die Tribüne muss, empfindet man das wie eine Strafexpedition. "Ich wollte immer, aber ich durfte nicht mehr mithelfen, so etwas kann ich nur schwer ertragen", sagt der Routinier, der keine Zweifel hat, dass die Borussia den Klassenerhalt schafft. "Diese Mannschaft hat genug Qualität für die Bundesliga." Voigt findet es gut, dass der Klub durch die Qualifikationsspiele der Fußball-Nationalmannschaft Zeit hat zum Nachdenken. Zeit, sich neu zu positionieren, sich neu auszurichten.

Vertrag hat Voigt noch bis 2010. Seit 2007 spielt er für die Borussia. Für den Verteidiger beginnt die Saison von vorne.