Über 40.000 Euro Schaden an Fan-Bussen
Nach den Ferien kann es Probleme beim Linienbetrieb geben. Das Fanprojekt hofft auf neue Shuttle-Route.
Mönchengladbach. Einen Schaden von mindestens 40.000 Euro hat der Verkehrsbetrieb der NVV gestern bei der genauen Begutachtung der 18 beim Derby Gladbach-Köln schwer beschädigten Shuttle-Busse errechnet. "Wenn man noch die vielen kleinen Schäden nimmt, Hunderte von Aufklebern, die irgendwie entfernt werden müssen, dann kommen wahrscheinlich noch etwa 10.000 Euro hinzu", bilanzierte Leo Hönig, NVV-Betriebsleiter Werkstattwesen.
Zehn der 18 beschädigten Fahrzeuge mussten gestern im Bus-Depot an der Rheinstraße stehen bleiben. "Sie waren absolut nicht einsetzbar. Die Fahrzeuge mit kleineren Schäden mussten wir aber im Linienverkehr einsetzen", so Hönig. Sie sollen außerhalb der Stoßzeiten instand gesetzt werden.
Es sei ein Glück, dass das Derby, bei dem Gladbacher Fans Busse mit Köln-Fans attackierten und die Kölner u.a. Scheiben eintraten, Deckenplatten und Sitze herausrissen, in den Ferien war. "Sonst hätten wir jetzt echt zu wenig Busse auf den Linien gehabt."
Obwohl der letzte Schaden wohl erst in drei Wochen behoben sein wird, wolle man versuchen, den Linien- und Schulbusverkehr in der kommenden Woche zu stemmen.
Auf den Kosten für die Reparaturen könnte die NVV womöglich sitzen bleiben. Zwar ist der Versorger gegen Vandalismus versichert. Aber bei einer "so wilden Zerstörung" befürchtet man im Unternehmen, dass die Versicherung nicht komplett zahlt und sich die NVV an den Kosten beteiligen muss.
Die Borussia, für die man den Shuttle-Dienst anbietet, ist aus der Nummer raus. Sie beteiligt sich grundsätzlich an der Dienstleistung mit einem Anteil aus den Kartenverkäufen.
Die elf festgenommenen Kölner und Gladbacher Fans erwarten Strafanzeigen wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Ob für sie auch ein Stadionverbot in Frage kommt, will das Fanprojekt noch prüfen.
Der Fanbeauftragte Thomas "Tower" Weinmann hofft derweil, dass es für die Zukunft möglich ist, die Routen der Shuttles anders zu planen. Am Samstag hatten Gladbacher Fans zunächst einen Bus mit Kölner Anhängern beworfen, der an einer roten Ampel hielt.
Weitere Wurfgeschosse und Leuchtraketen kamen hinzu. Die Kölner stürmten aus den Bussen. Einige versuchten, die Zäune um das Fanhaus heraus zu reißen.