„Wir brauchen einen harten Hund, einen wie Klaus Augenthaler“

Alexander Voigts Gedankenspiele und ein TV-Team aus Fernost.

Mönchengladbach. Es wird zur Zeit viel spekuliert, wenn es um die Nachfolge des beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach entlassenen Trainers Jos Luhukay geht. Als am Donnerstag ein japanisches Fernsehteam auf dem Trainingsgelände im Borussia-Park gesichtet wurde, rauchten sofort die Köpfe.

Hat Guido Buchwald knapp ein Jahr nach seiner Kapitulation bei Alemannia Aachen ein Angebot erhalten? Ist Pierre Littbarski bei Saipa Teheran entlassen worden und schon auf dem Weg an den Niederrhein?

Nein, das freundliche Trio aus Nippon wollte lediglich einen Bericht über Horst Wohlers und Rainer Bonhof nach Fernost senden. Wohlers? Bonhof? Nein, der Termin sei schon vor langer Zeit vereinbart worden.

Nichts Ernstes also. Ebenso wie der Gedanke, dass die kleineren Tore, in denen Christofer Heimeroth gestern trainierte, auch in der Bundesliga zum Einsatz kommen könnten, um in Zukunft die Gegentorflut einzudämmen. "Dann müssten wir ja auch auf kleinere Tore schießen", gab der Schlussmann mit einem Lächeln zu überlegen.

Der Humor ist jedenfalls zurückgekehrt, das Training unter Christian Ziege macht allen Beteiligten Spaß und auch das pflichtspielfreie Wochenende empfinden die Profis nicht als unnötig lange Wartezeit, um sich am kommenden Freitag beim VfL Bochum endlich rehabilitieren zu können. "Ich glaube, dass diese Woche ganz gut ist, um die Köpfe mal wieder richtig frei zu bekommen", sagt Alexander Voigt.

Dem Abwehrspieler steht es ins Gesicht geschrieben, dass er beim Trainieren wieder Freude empfindet. Seine Augen funkeln, er versprüht beim Gespräch richtiggehend gute Laune. Aus den Spekulationen um den neuen Trainer möchte sich der 30-Jährige zwar heraushalten, aber auf den von vielen favorisierten Klaus Augenthaler hält er große Stücke. "Er hat bei seinen bisherigen Stationen bewiesen, dass er ein guter Trainer ist. Natürlich gilt er als harter Hund, aber vielleicht brauchen wir ja genau so jemanden."

Beim heutigen Testspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern sitzt aber erst einmal Christian Ziege auf der Bank. Und für den ist die Begegnung mit dem Zweitligisten aus der Pfalz ein wichtiger Fingerzeig. Auch wenn etliche seiner Spieler mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind. "Die Partie hat für mich den gleichen Stellenwert, als wenn alle hier wären. Ich möchte sehen, ob wir das, was wir im Training geübt haben, auch umsetzen können."

Wenn es klappt, dann kann das japanische Fernsehen auch noch ein paar Borussia-Tore in die Heimat senden.