Volleyball: Sektflaschen werden mit Verspätung geköpft
Frauen des Mönchengladbacher TV 1848 steigen als Meister in die Oberliga auf.
Mönchengladbach. Die Erleichterung bei Mannschaftssprecherin Anja Müller war riesig: "Wir haben es geschafft." Der Jubel unter den Verbandsliga-Volleyballern des TV 1848 Mönchengladbach nach dem 3:1 (25:15, 18:25, 25:23, 29:27) bei Wiking Köln war unbeschreiblich. Die Mannschaft von Trainer Thomas Palaszewski steigt in die Oberliga auf und darf sich in der kommenden Saison ab September in der vierthöchsten Liga beweisen. "Wir haben aus eigener Kraft den ersten Platz verteidigt", so Müller, "und das war kein leichter Sieg."
Die Kölnerinnen lieferten dem Spitzenreiter eine tolle Partie und steigerten sich von Satz zu Satz, obwohl es für Wiking um nichts mehr ging. Viele lange Ballwechsel mit etlichen spektakulären Aktionen führten dazu, dass die vier Sätze erst nach über zwei Stunden beendet waren. Vor allem Marita Kipke hatte sich anschließend ein Sonderlob von Trainer Palaszewski verdient, da sie als einzige anwesende Zuspielerin über die gesamte Spieldauer auf dem Feld war.
Der vierte Satz war schließlich an Spannung nicht zu überbieten: Die Gladbacherinnen lagen mit 16:21 zurück, schafften wieder den Anschluss und zitterten sich über mehrere Matchbälle zum Sieg - dank guter Aktionen der eingewechselten Mittelangreiferin Angelika Baur und dem durch Dagmar Weber verwandelten letzten Punkt.
Letztlich hatten sich die Mönchengladbacherinnen auch gegen die lautstark anfeuernden Zuschauer durchgesetzt. "Es war eine tolle und faire Atmosphäre, in der Volleyball spielen wirklich Spaß gemacht hat", sagte Müller, noch wie berauscht vom Sieg.
Dabei war der letztlich nicht einmal mehr nötig: Denn Verfolger Dormagen verlor überraschend mit 2:3 beim abstiegsgefährdeten TV Hangelar, und so ist der TV 1848 mit vier Punkten Vorsprung Verbandsliga-Meister geworden. Dass in der Halle keine Sektflasche aufgetrieben werden konnte und der Aufstieg stattdessen mit etlichen Gesängen unter der Dusche gefeiert wurde, war nach der Rückkehr schnell vergessen. Denn spätestens bei der abendlichen Siegesfeier wurde alles nachgeholt, und die Erleichterung schlug nicht nur bei Mannschaftssprecherin Anja Müller in ausgelassene Jubelstimmung um.