Mönchengladbach. Jos Luhukay ist alles andere als ein Dampf-Plauderer. Der Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach gibt sich in der Öffentlichkeit als höflicher Mensch, der selbst bei kritischen Fragen der Journalisten die Contenance bewahrt. Auch bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel am Freitag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart leistete sich der 43-Jährige keinen verbalen Fauxpas. Ob er denn seine Mannschaft angesichts des so gut wie sicheren Abstiegs aus der Bundesliga überhaupt noch motivieren könne, wollte ein Medienvertreter vom Niederländer wissen.
Luhukay muss auf Zé Antonio und Michael Delura verzichten
"Aber natürlich. Die Spieler wissen, was sie unseren fantastischen Fans schuldig sind. Das ist eine Charakterfrage. Ich erwarte von meinem Team Aggressivität und den absoluten Willen", so der Fußball-Lehrer. Verzichten muss Luhukay erneut auf den angeschlagenen Abwehrspieler Zé Antonio. Auch Michael Delura (Knieverletzung) und Bernd Thijs (Kieferhöhlenentzündung) sind nicht einsatzbereit. Außerdem ist es auch fraglich, ob Tobias Levels (Achillessehnenreizung) und Robert Fleßers (Grippe) spielen können. Der 18-jährige Marko Marin ist nach überstandener Krankheit noch nicht topfit und kommt bei der U 23 zum Einsatz. Daher dürfen sich David Degen und Mikkel Thygesen Hoffnungen auf einen Platz im Kader machen. Mit dabei ist auf jeden Fall wieder Eugen Polanski.Die Zuschauer sollen nicht schon wieder enttäuscht die Heimreise antreten: "Die Stuttgarter sind uns qualitativ überlegen, was wir mit großem Einsatz wettmachen müssen. Dann sorgen auch die 50 000 für tolle Stimmung", so Luhukay. Die Gäste sind für die Aufgabe beim Tabellenletzten bis in die Haarspitzen motiviert - schließlich können sie noch Deutscher Meister werden. "Wir müssen die Partie wie ein Endspiel angehen", so VfB-Trainer Armin Veh, dem "immer noch sehr viel" an seinem Ex-Klub liegt. "Selbst wenn Borussia diese Saison absteigt, wird es dort immer weitergehen. Der Verein hat unglaubliches Potenzial und bis heute nach den Bayern die meisten Fans in Deutschland - noch vor Klubs wie Schalke", erklärte Veh. Nette Worte, die sein Trainer-Kollege Luhukay für die Mission Wiederaufstieg sicherlich gerne hören wird.