96 gibt im Kampf um Champions League auf

Hannover (dpa) - Zwei Spieltage vor dem Saisonende hat Mirko Slomka kapituliert. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 sieht nach dem 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach und dem Rückfall auf Tabellenplatz vier keine Chance mehr auf das Erreichen der Champions-League-Qualifikation.

„Ich glaube nicht, dass Bayern jetzt noch irgendwo Punkte lässt. Ich glaube, dass sie sich jetzt durchsetzen werden“, sagte Slomka nach der ersten Niederlage nach zuvor fünf Heimsiegen in Folge. Wie zum Beweis seiner These schoss der große Rivale Bayern im Rennen um den Rettungsanker zur europäischen Königsklasse kurz darauf die Niedersachsen mit einem 4:1 gegen Schalke von Platz drei.

Anstatt den Rekordmeister noch einmal unter Druck zu setzen, zeigte das Saison-Überraschungsteam Hannover gegen den Vorletzten aus Gladbach eine ganz schwache Vorstellung. „Wir haben eine große Chance liegen gelassen“, ärgerte sich Slomka über das Auftreten seiner Mannschaft. „Wir waren eigentlich chancenlos.“

Dass 96 nur 0:1 verlor, lag einzig uns allein an der mangelnden Chancenverwertung der Gäste. Marco Reus sorgte mit seinem Siegtor (76. Minute) allerdings für die gerechte Strafe für Hannovers nervöses und nachlässiges Auftreten. „Wir hatten unsere erste herausgespielte Chance erst in der 60. Spielminute. Für ein Heimspiel in unserer Situation war das ein bisschen wenig“, gestand Slomka.

Für die Spieler war das Ergebnis die logische Konsequenz einer unbefriedigenden Trainingswoche nach der bereits sicheren Europa-League-Teilnahme. „Es war sowohl läuferisch als auch fußballerisch einfach zu wenig. Das hat sich im Training schon angedeutet“, schimpfte Kapitän Steven Cherundolo.

Die feststehende erste Europapokal-Teilnahme Hannovers seit 19 Jahren hat das Team offenbar bereits satt gemacht. Das Lechzen nach der Champions League scheint den Niedersachsen im Gegensatz zu den Bayern abzugehen. „Wir haben letzte Woche ein großes Ziel erreicht. Da kann schon mal eine Delle kommen“, bestätigte Sportdirektor Jörg Schmadtke und Konstantin Rausch ergänzte: „Es ist menschlich, dass es nicht immer gut laufen kann. Wir haben zwar versucht zu kämpfen, aber manchmal laufen Spiele anders als erwartet.“