Akku ist leer: Bayer-Elf reif für die für Winterpause
Bremen (dpa) - Der Akku leer, die Beine schwer und das Tor vernagelt. Für Bayer Leverkusen endet eine insgesamt furiose Hinrunde ernüchternd. „Zwei Niederlagen sind ein Rucksack, den wir jetzt tragen müssen“, haderte Sportdirektor Rudi Völler nach dem unerwarteten 0:1 (0:0) bei Werder Bremen.
Wie in der Vorwoche bei der 0:1-Heimpleite gegen Eintracht Frankfurt dominierte der Tabellenzweite, versagte aber im Abschluss. Bayer verpasste dadurch den vereinseigenen Hinrunden-Rekord von 40 Punkten.
„Wir haben viele Spiele gemacht, die Winterpause tut uns gut. Im Trainingslager können wir die mentale Müdigkeit bekämpfen“, sagte Völler. 26 Pflichtpartien in der Bundesliga und der Champions-League sowie im DFB-Pokal zeigen bei Torjäger Stefan Kießling und seinen Kollegen Wirkung. Trotz der momentanen Schwächephase startet das Werksteam aber im Januar von Platz zwei in die Rückrunde. „Wenn man auf die Tabelle schaut, kommt das Lächeln zurück“, stellte der Sportdirektor fest.
Ähnlich argumentierte Trainer Sami Hyypiä. „Ich ärgere mich ein bisschen über die beiden Niederlagen und fühle mit der Mannschaft. Bremen hat gut verteidigt, uns hat die letzte Überzeugung vor dem Tor gefehlt“, erklärte der ungewohnt redselige Finne. „Die Mannschaft hat aber in der Hinrunde vieles gut gemacht.“ Werder, das unter der Regie von Leverkusens Ex-Trainer Robin Dutt nur selten überzeugen konnten, machte es zum Jahresausklang besser. Das umjubelte Tor von Santiago Garcia (74. Minute) versetzte 39 145 Fans im Stadion in Feierlaune.
Leverkusen ist zwar auf dem Papier mit 37 Punkten erster Bayern-Verfolger, sieht sich aber nicht als ernsthaften Konkurrenten des Clubweltmeisters aus München. Dabei wäre das Team ohne die drei 0:1-Pleiten gegen die Underdogs Braunschweig, Frankfurt und Bremen auf Augenhöhe mit den Münchnern gewesen. Hyypiä legte lieber den Fokus auf die beiden Pokalwettbewerbe im nächsten Jahr, Kapitän Simon Rolfes auf die erneute Qualifikation für die Champions-League.
„Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erkämpft, aber auch die Gladbacher spielen eine Top-Saison. Unsere Niederlage in Bremen schärft die Sinne für Verbesserungen“, argumentierte Rolfes. Manager Völler hofft im Trainingslager auf die Rückkehr des verletzten Nationalspielers Sidney Sam und schloss Verstärkungen in der Winterpause nicht aus.
„Wenn es Dinge gibt, die Sinn machen, werden wir sie machen“, erklärte der Sportdirektor. Erste Kontakte mit Chelsea-Profi Kevin de Bruyne sind bereits hergestellt. Der belgische Nationalspieler war vorige Saison einer der Garanten für Werder Bremens Klassenverbleib. Da er in London nicht regelmäßig eingesetzt wird, würde eine Rückkehr in die Bundesliga auch für de Bruyne Sinn machen.