Liga-Check 17/18 Mainz 05: Erneut eine Saison voller Fragezeichen

Ohne Stürmerstar Jhon Córdoba droht Mainz 05 ein Kampf gegen den Abstieg. René Adler im Tor könnte allerdings dafür sorgen, dass es keine Sorgen gibt.

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Mainz. Die Fieberkurve ist ein Auf und Nieder. Der FSV Mainz 05 schwebt seit dem Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga 2009 zwischen Europa League und Existenzkampf. Nicht wenige Experten haben die Rheinhessen vor ihrer insgesamt zwölften Saison im Oberhaus auf dem Zettel, wenn es um die vermeintlichen Abstiegskandidaten geht.

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Ohne seinen nach Köln verkauften Stürmerstar Jhon Córdoba und mit dem einmal mehr aus den eigenen Reihen verpflichteten neuen Trainer Sandro Schwarz steht der selbsternannte „Karnevalsverein“ wieder vor einer Runde voller Fragezeichen.

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Wer in der Vorsaison als Tabellen-15. gerade noch das rettende Ufer erreicht hat, gehört im Jahr darauf automatisch zu den üblichen Verdächtigen. Auch wenn der Kader für den vielleicht mehr denn je umkämpften Klassenerhalt auf jeden Fall gut genug sein dürfte, müssen die Rot-Weißen darauf bedacht sein, Punkte zum Überleben zu sammeln. Aber das wissen sie auch. Im Gegensatz zu manch möglichem Konkurrenten, der sich derzeit noch in eine ganz andere Richtung orientiert.

 Neuer Keeper in Mainz: René Adler

Neuer Keeper in Mainz: René Adler

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Nicht wirklich. Wie schon im Fall von Spielmacher Yunus Malli, den die 05er im Winter für viel Geld nach Wolfsburg ziehen lassen mussten, wird sie auch dieser Verlust schmerzen. Die Aufgabe des mit 17 Millionen Euro vom 1. FC Köln überbezahlten Kolumbianers als Hauptangreifer muss und wird in der kommenden Saison auf mehre Schultern verteilt werden.

Was aber ins Konzept des neuen Trainers Sandro Schwarz passt, der im Gegensatz zu Vorgänger Martin Schmidt das gepflegte Passspiel statt des weiten Schlags nach vorn auf den Brecher im Strafraum bevorzugt.

Der vom spanischen Absteiger CA Osasuna verpflichtete Kodro und der nach vielen Verletzungen wieder voll im Saft stehende Japaner Yoshinori Muto sind dafür geeignete Kandidaten.

Vieles spricht dafür. Ob der bisherige Coach der aus der 3. Liga abgestiegenen Reserve in die großen Fußstapfen von Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel treten kann, bleibt abzuwarten. Aber er bringt den in Mainz so wichtigen Stallgeruch mit und gilt als Fachmann. Bei der Mannschaft kommt er gut an und dürfte auch beim treuen Anhang wieder jene Begeisterung schüren, die zuletzt ein wenig auf der Strecke geblieben ist.

Im Nachhinein ja. Nach der prächtigen Vorrunde mit 20 Punkten aus 16 Spielen erfolgte — ohne den nach Wolfsburg verkauften Malli — der Absturz aus Europa-League-Regionen in den Bundesligakeller. Mit dem Tabellenstand wurde auch die Stimmung immer schlechter. Und das Standing vom anfangs gefeierten Coach Schmidt.

Die Führung hielt zwar bis zum gerade noch glücklichen Ende am Schweizer fest, hatte aber mit dem eklatanten Einbruch ein Alibi für den längst angedachten Trainerwechsel.

Die ablösefreie Verpflichtung des zwölfmaligen Nationaltorwarts vom Hamburger SV ist sicherlich der Königstransfer der stets nur mit bescheidenen Mitteln ausgestatteten Rheinhessen. Der 32-Jährige wurde bereits in der Vorbereitung zu dem Gesicht des Vereins.

„Führungsspieler, Vorbild, Antreiber, Fan-Schwarm“, schwärmt das Fachblatt „Kicker“. „Und Spielegewinner“. Einen solchen Mann, der zwischen den Pfosten Punkte holt, statt sie zu kosten, haben die FSV-Verantwortlichen nach dem Abgang von Loris Karius vor einem Jahr zum FC Liverpool händeringend gesucht.