Heimmisere hält an: Mainz nur 1:1 gegen Freiburg

Mainz (dpa) - Die Heimmisere wächst sich beim FSV Mainz 05 zum Komplex aus. „Wir haben schon deutlich besser gespielt und verloren. Ich wünsche mir mal ein Heimspiel ohne Gegentor, dann kann es auch klappen“, sagte Trainer Thomas Tuchel nach dem 1:1 (0:1) in der Bundesliga gegen den SC Freiburg.

Noch verteidigen die Rheinhessen mit 45 Punkten ihren fünften Tabellenplatz. Doch mit nur 17 von 42 möglichen Punkten gerät das Unternehmen Europa League in Gefahr.

Vor 20 000 Zuschauer hatte Papiss Demba Cissé mit seinem 19. Saisontreffer die Breisgauer bereits nach 53 Sekunden in Front geschossen. „Das war natürlich ein idealer Start. Er hat aus einem unmöglichen Winkel getroffen“, lobte Freiburgs Trainer Robin Dutt seinen Torjäger. Erst der eingewechselte Sami Allagui fand für die Mainzer die Lücke und erzielte per Kopf den glücklichen Ausgleich (74. Minute). „Eigentlich bin ich unzufrieden, dass wir nicht drei Punkte mitgenommen haben“, erklärte Dutt. Besser gefiel ihm, dass ein weiterer Gegentreffer wie in den letzten Spielen vermieden wurde. „Das haben sie hervorragend gemacht.“

Mainz setzte voll auf Offensive, brachte neben André Schürrle und Lewis Holtby den „umgeschulten“ Rechtsverteidiger Florian Heller als dritten Stürmer. Der Matchplan war aber nach nicht einmal einer Minute Makulatur, als Cissé die halbherzige 05-Abwehr narrte und zum 1:0 traf. „Es ist müßig, es heute an der Grundordnung aufzuhängen. Es lag an der Wahrnehmungsschnelligkeit, am Gegner, am Wetter, an der individuellen Form“, erklärte Tuchel.

Die frühe Führung spielte den Freiburgern, die Pavel Krmas und Jan Rosenthal neu in der Startelf aufboten, in die Karten. Die Mainzer drängten, doch wurde jeder Angriff gegen die tief stehenden und gut organisierten Breisgauer zum Geduldsspiel.

Zu viele Pässe landeten im Nirgendwo oder gaben den Freiburgern Raum für gefährliche Konter gegen die nicht sattelfest wirkenden FSV-Defensive. Ein Freistoß von Eugen Polanski (6.) und ein Schuss von Heller (12.) waren die Höhepunkte der Angriffsbemühungen und die Zuschauer pfiffen ihr eigenes Team aus. „Ich fand das heute nicht so schlimm. Es war zu wenig Mainz 05 auf dem Platz“, sagte Tuchel.

Andreas Ivanschitz (51.) mit einem knapp das Tor verfehlenden Schuss und Schürrle (57.) mit einem Freistoß versuchten die Mannschaft und die Zuschauer zu wecken. Doch meist hatten die Freiburger mit dem ungenauen Spiel der Hausherren wenig Mühe. Holtby und Schürrle, die unter der Woche noch im Nationaltrikot geglänzt hatten, blieben weit unter ihren Möglichkeiten.

Die Hereinnahme von Allagui erwies sich als beste Maßnahme. Sein per Kopf erzieltes neuntes Saisontor bescherte den Mainzern noch den Ausgleich. Nur wenig später stand der 24-Jährige noch einmal allein vor dem Freiburger Tor, köpfte den Ball aber direkt auf Torhüter Oliver Baumann (76.). Die letzte Chance vergab Marcel Risse in der Nachspielzeit.