DFB-Präsident Grindel verteidigt umstrittenen Ticketverkauf

Berlin (dpa) - DFB-Präsident Reinhard Grindel hat den deutschen EM-Ticketverkauf über den Fanclub Nationalmannschaft verteidigt und will auch bei kommenden Turnieren an der umstrittenen Praxis festhalten.

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Es habe sich bei der Endrunde in Frankreich herausgestellt, „dass die Entscheidung richtig war, weil es Sinn macht, Karten an diejenigen zu verkaufen, die man kennt“, sagte Grindel in einem Interview der „Rheinischen Post“.

Grindel räumte allerdings auch Fehler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei der Abwicklung der Ticketvergabe ein. „Wir hätten von Anfang an mit einem Stichtag arbeiten müssen, damit nicht der Eindruck entsteht, man muss Mitglied in dem Fanclub werden und einen Beitrag zahlen, um eine Karte zu erhalten“, sagte der 54-Jährige.

Die Vergabepraxis hatte massive Kritik hervorgerufen und das Bundeskartellamt zu einer noch laufenden Prüfung veranlasst. „Wir sollten im Hinblick auf künftige Turniere deutlich machen, dass die Mitglieder bei der Vergabe von Tickets zuerst berücksichtigt werden, eben aus Sicherheitsgründen“, sagte Grindel. „Und die Erfahrung dieser EM bewegt hoffentlich auch das Bundeskartellamt, seine Haltung zu überdenken und uns Spielraum zu geben.“

Schon zuvor war der DFB etwas zurückgerudert. Enttäuschte Fans, die nach dem 11. November 2015 für 40 Euro in den Fanclub eingetreten waren, dann aber trotzdem keine Karten ergattert hatten, können wieder austreten und den Jahresbeitrag von 30 Euro zurückerhalten. Die Aufnahmegebühr von zehn Euro wird vom DFB jedoch nicht erstattet.