Deutsches Team Vorteil Deutschland

Statistik: Wenn die deutsche Nationalmannschaft bei Turnieren auf den Gastgeber trifft, ist ein Sieg schon fast sicher. Die letzte Niederlage gab es im WM-Finale 1966 gegen England.

UNvergessen: Bei der WM 2014 in Brasilien besiegte das deutsche Team den Gastgeber im Halbfinale mit 7:1.

Foto: Marcus Brandt

Bielefeld. Was? Deutschland scheidet am Donnerstag gegen Frankreich aus? Gegen den Gastgeber des Turniers? Machen Sie sich gar keine Gedanken darüber. Das ist unwahrscheinlich, utopisch, geradezu unvorstellbar. Es gibt eine Statistik, die so sehr für die deutsche Nationalmannschaft spricht, dass Jogis Jungs sich in Ruhe auf das Finale vorbereiten können. Es wird keine Niederlage geben. Der Nationaltrainer muss seinen Spielern nur einimpfen, wie unbesiegbar deutsche Nationalteams gegen den Gastgeber sind. Nach dem WM-Finale 1966 gab es keine Niederlage mehr gegen eine Heimmannschaft mehr. Wieso sollte sich das am Donnerstag also ändern? Zwölf Spiele hat Deutschland bei Europa- oder Weltmeisterschaften schon gegen das Gastgeberland gespielt. Mit einer überragenden Quote: Zehn Siege und zwei Niederlagen — das ist eine Quote von über 83 Prozent. Das kann kein Zufall sein.

Erst vor zwei Jahren wurde Brasilien 7:1 weggefegt. Die letzte deutsche Niederlage gab es wirklich 1966 in England und wir wissen doch alle, wie das damals abgelaufen ist. Die Stichworte: Wembleytor und Linienrichter Tofik Bachramow reichen schon aus. Eigentlich hätten wir auch das Spiel nicht verloren. Aber geschenkt, England brauchte auch mal sein Erfolgserlebnis. Die Konzentration bleibt lieber auf der herausragenden deutschen Statistik gegen Gastgeberländer. Die Gesamtsiegquote von 83 Prozent wird nämlich noch übertroffen.

Ein Blick auf die Halbfinalbegegnungen gegen Gastgeber reicht dafür schon aus: Sieben Spiele, sechs Siege — die letzte Niederlage stammt vom 24. Juni 1958 gegen Schweden (1:3). Das ist schon über 58 Jahre her. Das ist eine kleine Ewigkeit! Damals spielten noch Helmut Rahn, Fritz Walter und Uwe Seeler mit dem Adler auf der Brust. Die Siegquote im Halbfinale liegt damit bei 86 Prozent. Das muss schon alles sein? Ist es nicht. Falls immer noch jemand zweifeln sollte, muss ihn die letzte Einzelstatistik endlich überzeugen.

Es gibt sie wirklich, — eine Siegquote von 100 Prozent. Die DFB-Elf ist unfehlbar. Wann? Immer, wenn sie bei einer Europameisterschaft auf das Gastgeberland trifft. Fünf Spiele und fünf Siege stehen in den Geschichtsbüchern. 1972 gab es ein 2:1 gegen Belgien, 1976 ein 4:2 nach Verlängerung gegen Jugoslawien, 1992 ein 3:2 gegen Schweden, 1996 ein 7:6 nach Elfmeterschießen gegen England und 2008 auch noch ein 1:0 in der Vorrunde gegen Österreich. Dafür gibt es das Prädikat unbesiegbar. Jetzt muss diese Serie gegen Frankreich nur noch ausgebaut werden. Wie wir aus der Geschichte wissen, sollte das reine Formsache sein. Vielleicht schnüren sich die Franzosen trotzdem ihre Schuhe und werden ihr Glück versuchen. Aber Neuer, Müller, Kroos und Co. werden sie besiegen. Schließlich haben sie in Brasilien gezeigt, dass ein Gastgeber im Halbfinale so gar keine Probleme macht.