Ärger um Tickets für Relegation

Nach den Protesten der Fans ändert der Verein die Regelung für das mögliche Duell mit Kaiserslautern. Dauerkarteninhaber müssen aber zahlen.

Düsseldorf. Am Samstag wird die Zeit in Düsseldorf zwischen 15.30 und 17.20 Uhr still stehen. Zumindest für alle, die es mit der Fortuna halten. Die Rot-Weißen müssen am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga zu Hannover 96. Mit einem Sieg wäre der Klassenerhalt wohl perfekt. Aber angesichts der aktuellen Form ist es realistischer, dass die Fortunen in die Relegation gegen den Dritten der Zweiten Liga, den 1. FC Kaiserslautern ran müssen.

Am Montag nun stellte die Fortuna das Kartenvergabekonzept für dieses mögliche Relegationsheimspiel am 23. Mai vor — und erntete wütende Proteste von Dauerkartenbesitzern.

Die mehr als 30 000 Stammgäste sollten für das zusätzliche Spiel nicht ihre Plastikkarten nutzen können, sondern sich am Pfingstsonntag oder -montag an den Ticketschaltern der Arena anstellen, um eine Einzelkarte zu kaufen. Dagegen liefen viele Sturm, gerade solche Fans, die nicht in der Nähe wohnen oder im Pfingsturlaub sind.

Am Diebstag ruderte der Verein zurück. Nun können sich die Jahreskarteninhaber ihr Plastikticket doch über das Internet freischalten lassen (siehe Kasten).

„Wir haben halt nur vier Tage vom Spiel gegen Hannover bis zum etwaigen Heimspiel. Das Pfingstwochenende und das Auswärtsspiel zuvor kommen erschwerend hinzu. Die Karten zu verschicken, wäre zeitlich zu knapp“, erklärt Fortunas Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck die Überlegung mit den Extratickets. Nun ließ sich der Klub aber durch die Proteste umstimmen.

Allerdings bleibt der Verein dabei, dass Dauerkartenbesitzer für das eine Spiel zusätzlich zahlen müssen. Nürnberg (2010 gegen Augsburg), Mönchengladbach (2011 gegen Bochum) und Berlin (2012 gegen Fortuna) hatten ihre Stammgäste umsonst ins Stadion gelassen. Für Fortunas Finanzvorstand Paul Jäger keine Option: „Wenn andere Geld zu verschenken haben, können sie das gern tun. Hertha hat eh genug Schulden, da macht das auch nichts mehr aus.“

Außerdem seien die Karten in Düsseldorf im Ligavergleich ohnehin sehr günstig. Mühlenbeck sieht das ähnlich: „Wir reden über etwas weniger als eine Million Euro. Wir können uns nicht leisten, auf dieses Geld zu verzichten.“