Aufwand gegen Mainz nicht richtig belohnt
Fortuna muss die Fehlerquellen abstellen und künftig vor allem auswärts konstanter spielen.
Düsseldorf. Für das 50. Bundesligaspiel von Norbert Meier hatten sich die Fortunen einen Sieg gewünscht. Die kämpferische Leistung stimmte, die spielerische mit Abstrichen auch, aber es reichte nur zu einem 1:1 gegen einen müde wirkenden FSV Mainz 05. Die Gründe sind vielschichtig. Wir listen die Baustellen des Fußball-Bundesligisten auf:
Individuelle Fehler begleiten die Fortuna schon fast penetrant durch die Rückrunde. Das sind nicht nur die dicken Patzer, die zu Toren führen, die zum Beispiel Torhüter Fabian Giefer zuletzt passiert sind. Die Spieler der Fortuna gewinnen zwar oft genug mehr Zweikämpfe als der Gegner. Aber das trifft auch auf die Fehlpass-Quote zu. Um sich die Bälle wieder zu erkämpfen, müssen die Spieler von Norbert Meier mehr laufen.
Das meint der Trainer damit, wenn er sagt, dass die Mannschaft für ihr Spiel hohen Aufwand betreiben muss. Allerdings fehlt trotz des hervorragenden körperlichen Zustandes der Spieler oft genug die Konzentration zum erfolgreichen Abschluss.
Derzeit liegen zwischen den Leistungen daheim und auswärts Welten. In Gladbach und Schalke war es so, dass die Fortuna zu weiten Teilen sogar wie paralysiert wirkte und eigene Offensiv-Aktionen kaum zustande brachte. Das liegen vor allem daran, dass das 4-4-2-System, auf das Meier in den Heimspielen umgestellt hat, auswärts noch nicht so umgesetzt wird.
Die durch Verletzungen und Sperren erzwungenen personellen Veränderungen haben darüberhinaus dazu beigetragen, dass sich die Mannschaft in der Rückrunde noch nicht richtig einspielen und über 90 Minuten konstant agieren konnte.
Fortunas Stürmer treffen nicht mehr. Bis auf die Vorarbeit zum 1:1 beim FC Schalke 04 präsentiert sich Dani Schahin derzeit als Angreifer ohne Selbstvertrauen. Der beste Torschütze der Fortuna (6 Treffer) wirkt teilweise ein wenig hilflos. Stefan Reisinger ist verletzt, und Nando Rafael kommt einfach nicht richtig in Gang bei der Fortuna.
Allerdings fehlt es ihm auch deutlich an Spielpraxis. Mathis Bolly konnte gegen Mainz zwar andeuten, dass er eine Verstärkung sein kann. Aber er wird wie Robbie Kruse eher über die Flügel oder die zweite Reihe kommen.
Da die Fortuna in den Auswärtsspielen seit dem 27. November (1:1 in Dortmund) auswärts nicht mehr punkten konnte, wird der Druck in Heimspielen immer größer. Das Gefühl des „Gewinnen-Müssens“ verstärkt sich durch die Aufholjagd der Augsburger, die in der Tabelle auch weiter Zähler um Zähler gutmachen könnten, wenn die Fortuna in den nächsten drei Spielen in München und Wolfsburg sowie gegen Leverkusen nicht punktet.
Seit dem Siegtor von Ken Ilsø im Dezember gegen Hannover (2:1) verpuffen die Standardsituationen der Fortuna in der Offensive. Dass Gegentore zuletzt immer wieder nach Freistößen fielen, ist ebenfalls ein Ärgernis für Trainer Meier, an dem er mit seiner Mannschaft im Training arbeiten will.