Auslaufmodell Jens Langeneke
Der 36-jährige Verteidiger muss jetzt mithelfen, die Liga zu halten — um dann arbeitslos zu sein.
Düsseldorf. Eine einzige Grätsche hat Jens Langenekes Karriere verändert. Fortunas Innenverteidiger rutschte Ende November hinter Hamburgs Heung-Min Son her, klärte den Ball auf Kosten einer Verletzung. Nach jener 38. Minute im 13. Bundesligaspiel kam der 36-Jährige erst nach der Winterpause wieder in Tritt, musste sich lange hinten anstellen.
Beim 1:3 in Frankfurt stand er durch die Verletzung von Martin Latka wieder in der Startelf beim 1:3 in Frankfurt. Und doch neigt sich die Zeit bei der Fortuna nach sieben Jahren dem Ende entgegen. Der Vertrag des Innenverteidiger läuft aus. Die eingearbeitete Option einer automatischen Verlängerung nach 23 Spielen greift nicht, da Langeneke die fixierte Anzahl von Spielen nicht mehr erreichen kann.
Sollte also Fortuna in der Bundesliga bleiben, dann ohne Langeneke. Bei einem Abstieg könnte sich dennoch eine Zukunft für den soliden Verteidiger eröffnen. Darauf angesprochen, weicht Langeneke aus: „Es gab Gespräche mit Manager Wolf Werner, alles andere werden wir sehen.“
Vor dem Hintergrund der Kader-Planung macht die Entscheidung Sinn: Schafft die Fortuna den Klassenerhalt, stehen in Stelios Malezas, Martin Latka, Bruno Soares und Juanan vier gelernte Innenverteidiger im Team. Bei einem Abstieg würde Malezas wohl gehen, dann wäre Jens Langeneke sicherlich eine Option für den Neustart in der zweiten Liga.
Langeneke steckt vor den letzten Saisonspielen gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag (15.30 Uhr) und am folgenden Samstag bei Hannover 96 (15.30 Uhr) wegen der Vertragssituation in einem Dilemma. Denn nach Latkas Verletzung bildet er mit Malezas wieder die Innenverteidigung — wenn auch in Frankfurt nicht erfolgreich. Und nun soll er also mithelfen die Klasse zu halten: Damit wäre er dann arbeitslos.
Mit seiner Erfahrung, Ruhe und Souveränität galt er immer als einer der Garanten für positiven Mannschaftsgeist der Fortuna noch oben brachte, und der jetzt wieder gefragt ist.
Aber bitter ist es schon für den verdienten Profi, dass diese Grätsche aus dem November sich bis in den Mai hinein auswirkt.