Fortuna-Kommentar Ausreden helfen nicht weiter
Meinung | Düsseldorf · Für die Liga ist der erste Re-Start“-Spieltag hygienisch einwandfrei verlaufen. Für Fortuna hat es nicht so gepasst.
So hatten sich das die Verantwortungsträger der Liga den Auftakt beim Re-Start sicherlich vorgestellt. Ein reibungsloser Ablauf, möglichst wenig Emotionen auf dem Rasen und am Spielfeldrand sowie nahezu kontaktlose Begegnungen. Also kann die DFL zufrieden sein mit der Rückkehr in eine neue Normalität. Doch wir Fußball-Fans wünschen uns unseren Fußball zurück. Mit dem Kribbeln vor dem Spiel, mit dem Aufsaugen der Atmosphäre, mit der spürbaren Spannung während der 90 Minuten und der Aufregung, ob tatsächlich die richtige Mannschaft am Ende gewinnt. Das Mitzittern geht beim klinischen Fußball der Pandemie-Ära verloren. Da helfen auch die gut vernehmbaren Anweisungen der Trainer und die lautstarke Begleitung der Spielzüge der Profis auf dem Rasen nur wenig. Man kann nur hoffen, dass die DFL den Start zur neuen Saison so weit rausschiebt, dass dann nicht vor leeren Rängen gespielt werden muss.
Hinzu kam für Fortuna beim Re-Start die Enttäuschung, über ein 0:0 nicht hinweggekommen zu sein. Auch bei vier Pfosten/Lattentreffern helfen keine Ausreden. Das war gegen einen Tabellenletzten zu wenig, um auf den (direkten) Klassenerhalt hoffen zu dürfen. Sicherlich fehlte das, was den Heimvorteil ausmacht. Doch darauf waren alle eingestellt. Und auch der Trainer hätte von Beginn an mit beispielsweise zwei nominellen Stürmern klar machen können, dass man unbedingt gewinnen will, trotz aller widrigen Umstände. Leichter wird es auch in den kommenden Spielen nicht. Fehlen die Emotionen auf den Rängen, sollten sie zumindest auf dem Rasen zu spüren sein. So viel Gelegenheit dazu bleibt nicht. Es gibt einfach zu viele Spiele in dieser verwünschten Saison, in denen Fortuna die Punkte verschenkt hat.