Auswärtstrikot als Aufreger

Diskussionen liegen bei der Farbgebung auf der Hand, auch wenn es einmalig sein soll.

Düsseldorf. Die Verantwortlichen bei der Fortuna ahnen sehr wohl, dass es einige "blaue Augen" geben kann - im übertragenen Sinne. Am Freitag stellte das Team um Marketing-Chef Carsten Franck das Auswärtstrikot vor, das am Samstag beim großen Fan-Fest an der Arena erstmals auftauchen wird: Auf fremden Plätzen laufen die Düsseldorfer Fußballer (statt wie bisher ganz in Schwarz) ab sofort in Oberteilen mit weinroten und blauen Längsstreifen auf (blaue Hose, rote Stutzen).

Durch das jüngere und regional denkende Fan-Volk wird ein Aufschrei ertönen: Die Ähnlichkeit zu den Vereinsfarben des Wuppertaler SV sind hoch.

Die älteren und international orientierten Semester werden eher an den FC Barcelona denken - und darauf setzen Franck und sein Team. "Wir haben es mit Ausrüster Puma in Anlehnung an Barcelona entwickelt - der größte sportliche Gegner in der Pflichtspiel-Vergangenheit unseres Vereins." Die Niederlage im Europapokal-Finale der Pokalsieger (3:4 n.V.) gegen den spanischen Top-Klub wird bei der Fortuna von vielen so hochgehalten.

Franck verweist darauf, dass dieses Trikot "exklusiv" geschaffen wurde, kein anderes Team weltweit wird es so erhalten. Die Streifen sind in Breite und Muster so gestaltet wie beim rot-weißen Heim-Dress, bei dem es schon Liefer-Engpässe geben soll.

Aber ob das die Anhänger wirklich trösten kann? Schon bei der Vorstellung fühlten sich viele Besucher an die WSV-Farben erinnert, nur eine Hand voll an den FC Barcelona, geschweige denn an die englischen Klubs West Ham United und Aston Villa.

Franck ist klar: "Es wird Fragen aufwerfen, aber da gehen wir mutig mit um." Zumal der Preis im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben ist (Erwachsenentrikot 64,95 Euro, Kinder-Trikot 49,95 Euro). Sport-Geschäftsführer Wolf Werner war einer von denen, die an Barcelona dachten: "Also ich finde es gut und würde nie den WSV damit verbinden."

Der Fan-Seele dürfte es meist anders ergehen, aber die Heilungschancen liegen auch auf der Hand: Nach der desolaten Auswärtsserie mit nur vier Siegen und vier Remis bei 17 Auswärtsspielen könnten die Trikots mit einer neuen Auswärtsstärke verbunden werden. So machte am Freitag unter den Besuchern schnell der Spruch die Runde: "Geliebt wird es, wenn die Mannschaft erfolgreich darin spielt."

Die Trikots könnten am Dienstag getragen werden, dann absolviert die Fortuna ein Testspiel in Billerbek gegen den saudi-arabischen Erstligisten Al-Ettifaq (18 Uhr, Helker Berg).