Costa – der schöne Claus
Der Mittelfeldspieler ist von seinem Spitznamen nicht begeistert, aber eine verlässliche Größe im Team.
Düsseldorf. Seinen Spitznamen mag Claus Costa offensichtlich nicht. Zumindest lässt der Fußball-Profi das durchblicken. Aber vielleicht fühlt er sich durch die Bezeichnung auch geschmeichelt. Steht eine Werbeaktion mit dem Fortuna-Spieler an, sind die weiblichen Teilnehmer davon angetan, wenn "der schöne Claus" teilnimmt. Sein Spitzname hat es sogar in die "freie Internet-Enzyklopädie Wikipedia" geschafft. Bei der Autogrammstunde anlässlich der Saisoneröffnung des Fußball-Zweitligisten am Samstag an der Arena stehen an Costas Platz sicher deutlich mehr Mädchen und Frauen als Männer an.
Der 26-Jährige mit blauen Augen, flottem Kurzhaarschnitt und athletischer 1,90-m-Figur verkörpert auf dem Fußballplatz den totalen Einsatz: unerbittlich im Zweikampf und unwiderstehlich im Drang nach vorne. Costa hält als "Sechser" den Ballkünstlern im Team wie Marco Christ und Thiago Rockenbach den Rücken frei, ist die letzte Instanz, bevor es im Strafraum für die Kollegen in der Abwehr gefährlich werden kann. Aushilfsweise hat er auch schon als Innenverteidiger gespielt. Doch nach den Leistungen der vergangenen Saison ist nicht davon auszugehen, dass Meier ihn für eine andere Position als im Mittelfeld vorsieht. Auch Costa sieht das so: "Ich habe eine gute Saison gespielt und möchte in der Vorbereitung meine Stammposition verteidigen."
Der 26-Jährige weiß, dass sich die Schufterei lohnt. Über den TuSWengern und Borussia Dortmund war Costa 1998 zum VfLBochum gekommen. Nach dem Sprung von der Jugend zu den Profis konnte er sich aber nicht durchsetzen, obwohl sein Jugendtrainer Sascha Lewandowski das nur "als eine Frage der Zeit" bezeichnete. Den Sprung in den Profifußball schaffte Claus Costa aber erst nach dem Wechsel zu Fortuna Düsseldorf im Jahr 2006. Nach dem Aufstieg verdrängte er den eigentlich erfahreneren Stephan Sieger aus der Stammformation. Auch eine Gelb-Sperre nach zwei Dritteln der Spielzeit konnte Costa nicht bremsen, der 31 von 34Spielen absolvierte. Umso selbstbewusster geht er nun in die neue Saison, die mit dem Pokalspiel in Koblenz und den Zweitliga-Duellen in Cottbus und gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC beginnt. "Aber es ist ja ohnehin keine Mannschaft dabei, gegen die man die Punkte vorab einplanen kann", sagt Costa, der auf die mannschaftliche Geschlossenheit des Teams setzt.
Dass er im Moment ohne echten Konkurrent auf der "Sechser"-Position ist, mag daran liegen, dass noch personell nachgebessert werden könnte. Ansonsten wird sich Claus Costa wohl gegen Andreas Lambertz und Oliver Fink behaupten müssen, die dort ebenfalls spielen könnten. Eins steht aber in jedem Fall fest: Im Rennen um die Frauenherzen muss er sich weniger Gedanken machen.