Fortuna Düsseldorf Azzouzi: Ich habe mit Fortuna noch viel vor

Die Diskussion um seine Person kommt für Fortunas Sportdirektor zur Unzeit: „Mit mir wurde nicht gesprochen“. Er will sich ganz auf den Klassenerhalt konzentrieren.

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Der wichtigste Weg führte Rachid Azzouzi am gestrigen Morgen in die Kabine im Mannschaftsquartier. Dort habe er gegenüber den Spielern von Fortuna Düsseldorf deutlich gemacht, was die Meldung über seine vermeintlich bereits feststehende Entlassung bedeuten würde. „Die Mannschaft darf sich von so etwas nicht ablenken lassen“, sagte Azzouzi in einer Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung. „Wir müssen uns jetzt alle zu 100 Prozent auf den Klassenerhalt konzentrieren. Alles andere darf keine Rolle spielen.“

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Azzouzi erklärte, dass er mit der Fortuna noch viel vorhabe und derzeit mitten in der durch die sportliche Lage schwierigen Kaderplanung für die nächste Saison stecke. „Ich denke, dass nicht alles falsch war, was ich hier bei Fortuna getan habe“, sagte Azzouzi und verwies unter anderem auf die Verpflichtungen von Kerem Demirbay, Marcel Sobottka und Alexander Madlung. Azzouzi wünscht sich, dass seine Arbeit fair bewertet wird.

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Die Frage, ob die Entlassung des Sportdirektors zum Saisonende bevorstehe, wollte die Vereinsführung nicht klar beantworten. Es gebe keine Neuigkeit, die Fortuna jetzt melden könnte, hieß es in einer Mitteilung der Presseabteilung, die sich mit dem auf einem Sponsorentermin weilenden Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer abgesprochen hatte. Darin wird der Vereinsboss so zitiert, dass er alle Bereiche im Verein einer Prüfung und Beurteilung unterziehe. Dass dabei auch der sportliche Bereich nach miserablen anderthalb Jahren unter die Lupe genommen wird, ist wohl selbstverständlich. Ob die Lösung im sportlichen Bereich die Entlassung von Sportdirektor Azzouzi ist, dazu wollte auch der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Ernst keine direkte Stellung beziehen. „Wir müssen etwas ändern, aber eine Revolution wird es nicht geben“, sagte Ernst gegenüber unserer Zeitung.

Innerhalb des Vereins gab es bereits vergangene Woche die Gerüchte, dass Vereinsboss Schäfer mit Azzouzi gesprochen habe, um ihm die Entlassung mitzuteilen. „Davon weiß ich nichts, es hat kein Gespräch gegeben“, sagte Azzouzi, der vielleicht aber auch nur einen neuen Vorgesetzten bekommen könnte. Denn denkbar ist zudem eine andere Lösung. Dass der neue Mann — Sven Mislintat — zum Vorstand Sport gemacht wird, also ins Führungsgremium aufsteigt. So könnte Azzouzi, der als Sportdirektor kein Vorstandsmitglied ist, in seiner Tätigkeit fortfahren. Wäre das aber für Azzouzi denkbar? Der hatte bei der Verpflichtung von Marco Kurz als Kramer-Nachfolger deutlich gemacht hat, dass er in seiner Position die Verantwortung für den sportlichen Bereich trägt und diese auch nicht teilen wolle. Auf diese Möglichkeit angesprochen, sagte Azzouzi, dass seine ganze Konzentration jetzt im Kampf gegen den Abstieg liegt, und alles andere nicht allein von ihm zu beeinflussen sei.

Mutig wäre die Verpflichtung von Sven Mislintat in jedem Fall. Denn Erfahrung in diesem wichtigen Bereich hat der noch bis 2019 bei Borussia Dortmund unter Vertrag stehende Chefscout bislang nicht. Dass er große Talente erkannte und zur Verpflichtung in Dortmund vorschlug, machen die Arbeit eines guten Talentsichters aus. Zum Blick für Entwicklungspotenziale müssen aber in einer Position eines Sportdirektors oder eines Sportvorstands auch Verhandlungsgeschick, Planungsvermögen, Visionen und kaufmännisches Geschick dazukommen.