Fortuna Düsseldorf Muss Azzouzi gehen?
Sportdirektor steht in der Kritik. Ein Nachfolger soll schon bereit stehen.
Düsseldorf. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf kommt nicht zur Ruhe. Die sportliche Situation nach der 1:3-Niederlage in Fürth und dem erst einmal verpufften Effekt des Trainerwechsels zu Friedhelm Funkel ist bedrohlich, weil der Abstand auf die Abstiegszone vier Spieltage vor Saisonschluss auf einen einzigen Punkt geschrumpft ist. In der Kritik stehen aber nicht nur die Spieler, sondern auch Sportdirektor Rachid Azzouzi. Die „Bild“ meldete, dass die Entlassung Azzouzis aus dem bis Juni 2017 laufenden Vertrages in diesem Sommer bereits beschlossene Sache sei. Sein Nachfolger soll demnach auch schon feststehen: Es soll sich um Sven Mislintat handeln, der im vergangenen Oktober seinen Vertrag als Chef-Scout bei Borussia Dortmund bis 2019 verlängert hatte, nachdem er schon einmal bei Fortuna und auch bei Hannover 96 als kommender Sportdirektor im Gespräch gewesen war.
Mislintat verfügt über noch keine Erfahrung im Führungsgremium eines Vereins. Allerdings soll der 43-Jährige ein Händchen in Sachen Talentsuche und neue Spieler haben. Fortuna ist auf diesem Gebiet Baustelle geblieben. Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer wollte die Personalien in einer Pressemeldung des Vereins am Montag nicht bestätigen. „Grundsätzlich werden in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat in dieser Phase alle Bereiche einer Prüfung unterzogen — auch der Sport“, hieß es dort. Es würden weder Inhalte noch Namen kommuniziert. Schäfer hat erst seit Anfang des Monats die Position des Vorstandschefs übernommen. Ihm wird zugetraut, die Dinge grundsätzlich neu und nach seinen Vorstellungen aufzustellen. Auch Fortunas Aufsichtsratsboss Reinhold Ernst ließ sich am Montag nur grundsätzlich aus: „Dass wir etwas ändern müssen, ist klar. Aber was das sein wird, müssen wir genau analysieren“, sagte der Jurist. „Es gibt nichts, was wir derzeit zu vermelden hätten.“ Auch Borussia Dortmund hält sich bedeckt: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Mediengerüchte“, sagte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge.
Rachid Azzouzi, der ein halbes Jahr nach seiner Beurlaubung beim FC St. Pauli bei Fortuna Düsseldorf im Juni 2015 anheuerte, ist offenbar von der Meldung überrascht worden. „Ich wurde bisher von Vereinsseite weder offiziell noch inoffiziell über das Ansinnen informiert, dass sich die Wege von der Fortuna und mir trennen sollen“, sagte der Sportdirektor der Düsseldorfer. „Ich konzentriere mich jetzt zu 100 Prozent auf meinen Job und den Klassenerhalt.“