Fortuna Düsseldorf Azzouzi steht weiter zu Trainer Frank Kramer
Der Manager stellte sich nach dem Spiel den Fans. Die fordern vor allem eins: Ruhe im Club.
Düsseldorf. Nach dem Abpfiff auf dem Betzenberg wurden Rachid Azzouzi von Fortunas Sicherheitsbeauftragten erst mal zum Gästeblock mit den eigenen Fans beordert. Offensichtlich waren die Spieler dem Wunsch der Anhänger, die nächste desolate Vorstellung zu erklären, nicht so wie gewünscht gefolgt. Vorsichtshalber ging dann der Manager. Man wollte wohl keine Ausschreitungen oder einen nachhaltigen Bruch zwischen Fans und Mannschaft riskieren.
Doch wer dachte, Azzouzi müsse sich dort vor allem beschimpfen lassen, sah sich getäuscht. Der Manager kam mit einer beruhigenden Aussage zurück in die Stadion-Katakomben. „Die Message, die ich von den Fans erhalten habe, lautet, dass wir weitermachen, die Ruhe bewahren sollen“, sagte Azzouzi. „Wir sollen dem Weg weiter folgen. Nicht so, wie wir am Betzenberg gespielt haben und wie wir die Tore kassiert haben. Sondern es geht ihnen darum, dass wir nicht von unserem Konzept abweichen.“
Und geht es nach Azzouzi, lässt es die Ruhe im Verein zu, durch diese schwierige Phase zu kommen: „Niemand sorgt da für Hektik und Nervosität“, sagt der Manager. Zwar war ihm bereits unmittelbar nach der sechsten Saisonniederlage klar, „dass die nächsten zwei Wochen nicht schön werden. Aber das haben wir uns auch nicht verdient.“
Für die Zwischenzeit gebe es nur eine Lösung: Die Mannschaft solle enger zusammenrücken und sich die Missstände noch mal vor Augen führen. Dass irgendwann die Gesetze des Geschäftes greifen, also personelle Konsequenzen folgen, was Trainer oder/und Manager betrifft, schließt Azzouzi allerdings aus: „So lange es Ansatzpunkte für Verbesserungen gibt, werden wir hart daran arbeiten.“ Wenn man einen negativen Lauf habe, passierten einfach Dinge, die laut Azzouzi nicht so geschehen dürfen. Doch sie sind derzeit ständige Begleiter der Fortuna und würden von jedem Gegner direkt bestraft: „Mit den Aussetzern haben wir dem Gegner in die Karten gespielt“, sagte der Sportmanager. „Die wollten eigentlich nichts fürs Spiel machen. Der Plan war hinfällig und so waren wir unter Zugzwang gesetzt.“
Das größte Problem für Trainer Kramer: Immer sei es ein anderer, der den Fehler macht. Entsprechend schwer sei es für den Trainer, etwas zu ändern, damit es nicht mehr passiert. Doch wer wirklich in der Pflicht steht, weiß auch Azzouzi: „Die Jungs sind erfahren genug und müssen reagieren, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.“