Dann klappt’s mit dem Aufstieg
Die Fortuna möchte sich nicht nur weiter verbessern, sondern bald an die Tür zur ersten Liga klopfen. So kann es funktionieren.
Düsseldorf. Wolf Werner ist, wenn er zu den Erfolgsaussichten von Fortuna Düsseldorf in der kommenden Saison gefragt wird, gänzlich zurückhaltend. „Ich bin nicht so vermessen zu sagen, dass wir aufsteigen werden“, erklärt der Manager des Fußball-Zweitligisten. „Das wäre doch kontraproduktiv.“
Doch nicht wenige Experten trauen der Fortuna zu, in der kommenden Saison entscheidend in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Doch dazu müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Wir analysieren, was besser als in der vergangenen Spielzeit werden muss — und was sich nicht ändern darf.
Die 14 Spieler, die im letzten Spiel der vergangenen Saison auf dem Platz standen (1:1 in Fürth) und der damals gesperrte Kapitän Andreas Lambertz zählen weiterhin zum Kader der Fortuna. Hinzu kommen in Robby Kruse und Adriano Grimaldi zwei neue Stürmer, die das Offensivspiel beleben dürften.
Der Konkurrenzkampf wird größer, zumal ja auch noch ein erfahrener Abwehrspieler kommen soll und ein Torwart gesucht wird, der die arrivierten Torleute Michael Ratajczak und Michael Melka unter Druck setzen kann. „So leid es mir tut, aber zum Trainingsstart wird der Kader noch nicht komplett sein“, sagt Wolf Werner. „Ich bin aber überzeugt davon, dass wir eine gute Mannschaft haben werden.“
Der 69-Jährige warnt jedoch davor, nur aufgrund der starken Rückrunde darauf zu schließen, dass es jetzt automatisch einen viel besseren Start in die Saison geben muss als im vergangenen Jahr.
„Diese Rückschlüsse erweisen sich in der Regel als falsch. Wir werden besser starten, aber dafür müssen wir auch hart arbeiten“, sagt der Manager, der zuversichtlich ist, dass die Mannschaft durch die geringen Veränderungen im Spielerkader eingespielter sein wird, wenn am Wochenende um den 15. Juli für Fortuna die dritte Zweitliga-Saison in Folge angepfiffen wird.
Die Fortuna darf künftig auswärts nicht mehr so naiv auftreten, wie in vielen Spielen der vergangenen beiden Jahre. Immer gut mitspielen und dann nach einem Fehler bestraft zu werden, steht eigentlich für Unerfahrenheit und mangelnde Abgeklärtheit. Das Selbstbewusstsein ist gewachsen, spielerisch hat sich die Mannschaft weiterentwickelt, und von der Konterstärke über die schnellen Außen (Beister und Dum) hat die Fortuna zuletzt in Oberhausen, Karlsruhe und Fürth besonders profitiert.
Wenn auch Spieler wie Adam Bodzek oder Christian Weber auswärts an ihre Heimform anknüpfen können, sollte einer verbesserten Auswärtsbilanz nichts im Wege stehen.
Eine ähnlich gute Heimbilanz wie Fortuna als das beste Zweitliga-Team auf eigenem Platz hatten nur der FC Bayern und der deutsche Meister aus Dortmund. Diese Dominanz in der Arena muss erhalten bleiben. „Das war für uns die Basis, um uns nach dem schwachen Saisonstart nach vorne zu kämpfen“, erklärt Werner.
Ohne Fans wäre es in Osnabrück nach sieben Pflichtspielniederlagen nicht zum Umschwung gekommen. Die Fortuna kann sogar darauf hoffen, dass bei einem ordentlichen Saisonstart in der oberen Tabellenregionen der Zuschauerschnitt noch einmal erheblich gesteigert werden kann.
Die Fortuna profitiert von der Ruhe, die in der Vereinsführung und im Umfeld herrscht. So lange Trainer und Mannschaft unbehelligt arbeiten können, ist die Chance groß, an die Tür zur Bundesliga klopfen zu können.