Der Gegner: Christian Wück fehlt das Geld für große Namen

RW Ahlen hat die Fortuna nach den zwei Siegen in der Vorsaison in guter Erinnerung.

Düsseldorf. Ganz ungute Erinnerungen ruft bei Fortuna Düsseldorf der kommende Gegner, RW Ahlen, hervor. Gleich am ersten Spieltag der vergangenen Saison gewannen die Münsterländer in der Landeshauptstadt glatt mit 3:0 und waren damit Auslöser eines Fehlstarts, an dem das Team von Trainer Uwe Weidemann eine ganze Zeit lang zu knabbern hatte. Und als die Fortuna nach einer Aufholjagd wieder glaubte, vom Aufstieg träumen zu dürfen, da bekam sie im Wersestadion in Form eines 1:4 ein unangenehmes Weihnachtsgeschenk unter den Tannenbaum gelegt. Es war das Vorspiel zur Negativserie der Düsseldorfer, die bis zum letzten Spieltag in Abstiegsgefahr waren. Aktuell liegen die Ahlener zwar nur drei Punkte hinter der Fortuna, doch davon lässt sich Trainer Christian Wück nicht blenden. Der 34-Jährige, der nach dem Weggang des letztjährigen Trainers Heiko Bonan zu Rot-Weiss Essen vom Assistenten zum Chef befördert wurde, richtet seinen Blick vielmehr nach unten. Für ihn sind die zur Zeit vier Punkte Vorsprung auf den elften Platz das alles entscheidende Kriterium. Zwar sind die Ahlener, die von 2000 bis 2006 in der Zweiten Liga spielten und somit in den Genuss der WM-Gelder des DFB kamen, durch diese Einnahme nahezu entschuldet. Doch große finanzielle Sprünge sind nach dem Ausstieg des ehemaligen Mäzens Helmut Spikker dennoch nicht möglich. Christian Wück muss daher vornehmlich mit jungen Talenten arbeiten.

Der Trainer baut auf einen "entwicklungsfähigen Kader"

"Für die Verpflichtung von großen Namen haben wir einfach kein Geld, das ist nun mal so", sagt Wück. Er versucht erst gar nicht zu lamentieren und betrachtet die ihm gestellte Aufgabe nicht als Himmelfahrtskommando, sondern als Herausforderung. "Es macht Spaß, mit einem entwicklungsfähigen Kader zu arbeiten", sagt Wück, schränkt allerdings ein: "Normalerweise dauert ein behutsamer Aufbau drei bis vier Jahre. Da ist der Zwang, sich auf Anhieb für die eingleisige dritte Liga qualifizieren zu müssen, schon ein Nachteil."

Christian Wück, der 2000 mit gerade einmal 26 Jahren wegen Knieproblemen seine Karriere beenden musste, setzt vor allem auf Disziplin und Teamgeist. "Diese Qualitäten benötigen wir dringend. Denn wenn wir nicht als Team zusammenwachsen, dann wird es ganz schwer, das gesteckte Ziel zu erreichen", sagt Wück und ist Realist genug, um zu wissen, dass noch ein langer und steiniger Weg vor ihm und seinen Spielern liegt.