Der lange Weg zum ersten Tor
Stürmer Dimitri Bulykin wartet auch nach dem Derby in Duisburg weiter auf einen Torerfolg.
Fortunas Ranisav Jovanovic hat es schon erlebt, wie befreiend ein erstes Saisontor für einen Fußballer sein kann. Nach seinem entscheidenden 1:0 gegen TuS Koblenz sollte das Montagabend auch Sturmkollege Dimitri Bulykin gelingen. Und der 29-Jährige hatte es ganz früh auf dem Fuß: MSV-Verteidiger Bernd Korzynietz war in der dritten Minute ausgerutscht, Bulykin plötzlich alleine vor Tom Starke, der den zu weit vorgelegten Ball aber abfangen konnte.
Anschließend konnte sich der stämmige Stürmer gegen die Innenverteidiger Frank Fahrenhorst und Björn Schlicke kaum durchsetzen, kam meist einen Schritt zu spät und verpasste zu Beginn der zweiten Hälfte nach einer Ecke den Ausgleich, traf aus kurzer Distanz nur den Pfosten (51.).
Im Gegenzug erzielten die Duisburger das 2:0, siegten am Ende ob der besseren Chancenverwertung verdient mit 3:0 (1:0) gegen den Aufsteiger. Da war Bulykins Arbeitstag bereits beendet, ausgewechselt gegen Deniz Kadah.
Trotzdem hält Trainer Norbert Meier weiterhin viel von dem Russen, stellte ihm fast einen Freibrief aus: "Er hat schon nachgewiesen, dass er eine gewisse Klasse hat. Immerhin hat er einige Einsätze als Nationalspieler hinter sich." Es wäre natürlich eine Befreiung, wenn der Russe mal ein Tor erzielte. Das weiß Meier als ehemaliger Offensivspieler nur zu genau. Zumal in Harnik kurz vor dem gestrigen Transferschluss ein junger Hoffnungsträger verpflichtet wurde, der mit Macht in die Start-Elf drängt.
"Ich bin als Stürmer geholt worden", sagt der 22-Jährige nachdrücklich. Als solcher wolle er sich jetzt in die Mannschaft integrieren.
Wobei er natürlich wisse, dass "die schon ganz gut funktioniert". Klares Zeichen: Meier brachte zum vierten Mal im vierten Spiel das Sturmduo Bulykin/Jovanovic. Angesichts der Verletzung von Axel Lawarée (eingeklemmter Nerv) und der Alternativen auf der Bank (Marcel Gaus, Deniz Kadah) blieb Meier an seiner alten Wirkungsstätte auch kaum etwas anderes übrig. Da dürfte der neue Mann gerade recht kommen nach der gestrigen Pleite und hinsichtlich des nächsten Heimspiels am Freitag in einer Woche gegen Augsburg.
Durch die Harnik-Verpflichtung hat sich das Thema Abdelaziz Ahanfouf übrigens erledigt. Der Stürmer hatte sich rund fünf Wochen bei der Fortuna fit gehalten, konnte dem Aufsteiger offenbar nicht weiterhelfen. "Die Personalplanungen sind abgeschlossen", sagte Vorstand Peter Frymuth bei der Vorstellung von Harnik, der demnächst auch auf die Suche nach dem erlösenden ersten Saisontor gehen wird.